30 Jahre „Rosa Montag“

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Foto: Bernd Müller

„Prosecco-Montag“ im Zelt der Fischer-Vroni wird dreißig Jahre alt! Drahtzieher der Aktion war das Münchner Travestie-Original Baby Bubble, die den damaligen Wirt der Schlagerbar „Prosecco“ überzeugen konnte, einen zweiten queeren Event auf dem Oktoberfest zu etablieren. Doch die hundert Plätze, die Wolfgang Rachel zunächst für seine Stammgäste und Freunde reserviert und mit rosa Heliumballons gekennzeichnet hatte, waren nur der Anfang einer höchst erfolgreichen Wiesntradition. Jahr für Jahr wurde der Anteil der Community größer und (die Parallelen zum Bräurosl-Sonntag sind unverkennbar) einige Jahre später war fast das ganze Zelt fest in schwul-lesbischer Hand. Dabei kann man nicht verschweigen, dass Festwirt Johann Stadtmüller dem Ansturm der regenbogenfarbenen Klientel nicht immer so gelassen und freudig entgegensah, wie das die Bräurosl-Wirte Heide getan hatten: Immer wieder wurde von Schwierigkeiten vor allem mit dem Sicherheitspersonal berichtet, das offenbar auf diese spezielle Montags-Kundschaft schlecht eingestellt war. Nichtsdestotrotz hat sich der zweite Wiesn-Montag in der Fischer-Vroni als Szeneevent bestens etabliert. Dazu trägt auch die Travestieshow bei, die auf der Musikempore laute und glitzernde Kontrastpunkte zur Blasmusikkapelle um Sepp Folger bietet. Dieser, auf der Wiesn bis heute einmalige, Event (dürfen doch offiziell keine Gastauftritte in den Zelten stattfinden) organisiert seit dreißig Jahren Baby Bubble. Sie nimmt das Jubiläum zum Anlass, sich von diesem Amt selbst zu befreien. „30 Jahre sind genug“, meint Thomas Dér, wie „die Bubblin“ mit bürgerlichem Namen heißt. „Jetzt müssen die Jüngeren mal ran, von denen es ja Gott sei Dank wieder eine Menge gibt.“ Wir sagen: Danke, Baby, für diese Idee und deinen Einsatz! Dem „Rosa Montag“ auf der Wiesn wünschen wir weitere dreißig rauschende Jahre!

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