CHICAGO: Boys, Boys, Boys

by

Die Millionenmetropole am Lake Michigan ist Heimat eines der bekanntesten queeren Stadtviertel der USA. Boystown, das aus einigen Straßenblocks entlang der North Halstead Street besteht, gilt als das erste offiziell von einer Großstadt anerkannte LGBTIQ*-Viertel der USA.

Foto: Dirk Baumgartl

Seit dem 1960er Jahren fand die Community den Weg in den Stadtteil Lakeview, innerhalb dessen Grenzen Boystown liegt. Nach dem Stonewall-Aufstand 1969 in New York, fand 1970 hier der erste Pride March Chicagos statt und es entstanden nach und nach erste Community- und Gesundheitszentren für Homosexuelle, in den 1980er Jahren öffneten die ersten queeren Bars. Seit 25 Jahren bilden große Regenbogenstelen im Art-Déco-Stil den sogenannten „Legacy Walk“ entlang der North Halsted Street, der an wichtige Protagonisten der LGBTIQ*-Bewegung erinnert. Bis heute das Boystown nichts an seiner Anziehungskraft für die Community verloren. Von kleinen, gemütlichen Restaurants wie Drew’s on Halsted über coole Lounges wie Scarlet bis zu Sports Bars wie DS Tequilla Company oder die Sauna Steamworks - die Auswahl ist riesig und irgendwann findet jeder seinen Lieblingsplatz. Besonders bleibt ist dabei Chicagos größte queere Bar Sidetracks - eine Institution mit mehreren Tanzflächen, Dachterrasse und Themenabenden wie etwa Dragshows.

Foto: Dirk Baumgartl

Queere Events

Zudem ist Boystown Gastgeber gleich mehrerer Festivals, die über das Jahr verteilt dort stattfinden. Neben einer großen Halloween-Parade am 31. Oktober findet hier im Juni ein riesiges Pride Fest statt und auch die Parade des Chicago Pride startet von hier. Mehr als 100.000 Besucher kommen zu den Northalsted Market Days, die 2024 am 10. und 11. August stattfinden. Auf mehreren Bühnen treten zahlreiche Künstler, Musiker, DJs und Dragqueens auf, neben etlichen Essens- und Getränkeständen sind es aber auch vor allem die über 250 Stände von Firmen und Organisationen, die Besucher aus den gesamten USA nach Chicago locken. Sehr international geht es bei dem Ende Mai über das Memorial Day Weekend stattfindenden International Mr. Leather Wettbewerb statt. Beim wichtigsten Leder- und Fetisch-Treffen der Community gibt es neben Workshops und Partys einen großen Marktplatz, der für jeden Fetisch etwas zu bieten hat. Höhepunkt der Veranstaltung ist die Wahl des International Mr. Leather, der die Community ein Jahr lang weltweit repräsentiert.

Foto: cf

Szene & Strand

Wer sich lieber in einer alternativen queeren Szene bewegt, sollte in Stadtteilen wie Edgewater und Andersonville vorbeischauen. Hier haben im Laufe der letzen Jahren zahlreiche Cafés, Bars und Restaurants eröffnet, die auf Inklusivität und eine entspannte Atmosphäre jenseits des doch sehr männlich geprägten Boystown setzen. Ein typisches Beispiel ist die gefeierte Cocktailbar Nobody’s Darling, die von einem afro-amerikanischen Lesbenpaar geführt wird und ausgefallene Cocktail-Kreationen serviert. Bei sommerlichen Temperaturen lohnt sich zudem ein Tag an einem der schönsten queeren Stadtstrände der USA. Der in der Szene unter dem Namen Hollywood Beach bekannte Kathy Ostermann Beach am Ufer des Lake Michigan liegt knapp 10 Autominuten nördlich von Boystown und ist vor allem an den Wochenenden gut besucht. Dass man hier kaum internationale Touristen findet liegt vor allem daran, dass diese bei Chicago eher weniger an eine Stranddestination denken. Denn natürlich hat die Stadt mit ihrer außergewöhnlichen Skyline, herausragenden Museen wie dem Art Institute of Chicago oder dem Field Museum of Natural History und ihrer vielseitigen Theaterszene alles zu bieten, was man von einer amerikanischen Metropole erwartet. Aber eben auch eine der spannendsten queeren Szenen der USA. 

Foto: Dirk Baumgartl

INFO

www.choosechicago.com

ANREISE

Air France fliegt täglich über ihr Drehkreuz Paris Charles de Gaulle ab viele deutschen Städten wie Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und München nach Chicago. www.airfrance.de

HOTEL

Von den Zimmern des am Ufer des Chicago River mitten im Stadtzentrum gelegenen Hotels The Royal Sonesta Downtown hat man von den oberen Stockwerken einen atemberaubenden Blick auf die Skyline von Chicago. Nur wenige Gehminuten von der Einkaufsstraße Magnificent Mile, dem Loop-District und dem Millennium Park mit dem berühmten Art Institute of Chicago entfernt, liegt das Hotel ideal, um die Stadt zu Fuß zu erkunden. Alle Zimmer wurden renoviert, bieten viel Platz und sind mit Kaffeemaschine, Flachbild-TV, Kühlschrank und kostenlosem WLAN ausgestattet. Die Studios verfügen zudem über eine Mikrowelle, Spülmaschine und Geschirr. www.sonesta.com

Foto: The Royal Sonesta Chicago

ESSEN

Direkt am Fuße der Skulptur The Cloud Gate haben die Gäste der Millennium Hall die Auswahl zwischen dem italienschen Restaurant Napolita oder dem im Außenbereich liegenden Double Clutch Brewery. Beide eigenen sich ideal für einen Lunch-Stopp, etwa nach dem Besuch des Art Institute of Chicago oder des Aquariums. www.millenniumhallchicago.com

Foto: Dirk Baumgartl

Back to topbutton