Stopover: WASHINGTON

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Foto: Tobias Sauer

Zwischen queerer Politik und schwuler Party lässt die amerikanische Hauptstadt Platz für Kunst, Kultur und ausgedehnte Spaziergänge durch fast europäisch anmutende Stadtviertel.

ANSCHAUEN

Aus zwei unterirdisch miteinander verbundenen Gebäuden besteht die National Gallery of Art. Im älteren Westflügel sind vor allem europäische und amerikanische Künstler aus Epochen bis ins frühe 20. Jahrhundert ausgestellt. Der moderne Ostflügel hingegen legt den Fokus ganz auf moderne und zeitgenössische Kunst. Der Eintritt ist frei. www.nga.gov

Gleich zwei Museen sind ins spektakulär restaurierte Old Patent Office Building eingezogen: Das Smithsonian American Art Museum, das den Fokus auf amerikanische Künstler legt und anhand dessen riesiger Sammlung man der Frage nachgehen kann, ob es eine spezifisch amerikanische Entwicklung der Kunst gegeben hat, und die National Portrait Gallery, die erneut verdeutlich, aus wie vielen unterschiedlichen Quellen sich die USA entwickelt haben. www.americanart.si.edu

Foto: Dirk Baumgartl

Washington lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden. Gerade das schwule Viertel Dupont Circle und das benachbarte Areal um die altehrwürdige Georgetown-Universität eignen sich hervorragend für einen längeren Spaziergang. Dabei wird schnell deutlich, wie sehr sich die federführenden Stadtplaner um Pierre L’Enfant an europäischen Vorbildern orientierten. Bis heute säumen Bäume die meisten Straßen und die Höhe der Häuser ist – ganz unamerikanisch – streng begrenzt.

Wer die Hauptstadt der USA mit einem kompetenten Guide, aber individuellem Programm erkunden möchte, kann sich an Fiat Luxe Tours wenden. Das Team kennt sich auch aus in der schwul-lesbischen Geschichte und weiß viel Interessantes zu berichten. www.fiatluxetours.com

Foto: washington.org

Foto: Tobias Sauer

Foto: Dirk Baumgartl

Foto: Dirk Baumgartl

Foto: Dirk Baumgartl

Foto: Dirk Baumgartl

Foto: Dirk Baumgartl

Foto: Dirk Baumgartl

Foto: Dirk Baumgartl

ESSEN UND TRINKEN

Frische landwirtschaftliche Produkte direkt auf den Restauranttisch zu bringen ist ein nicht mehr ganz neuer, aber nach wie vor lobenswerter Trend. Im Farmers & Distillers wird dieses Konzept auf die Spitze getrieben: Hier besitzen die Bauern gleich den ganzen Laden. Dass sich aus ihrer Produktion nicht nur traditionelle amerikanische Gerichte zaubern lassen, beweist die Küche, die die Lage des Restaurants in Chinatown zum Anlass nimmt, auch chinesische Inspirationen aufzugreifen. www.farmersanddistillers.com

Foto: Dirk Baumgartl

AUSGEHEN

Ein schwuler Washington-Besucher, der abreist, ohne das JR’s gesehen zu haben? Undenkbar! Zum Glück liegt die Bar, die für viele Washingtoner ihr zweites Wohnzimmer ist, mitten auf der schwulen Ausgehmeile 17th St NW. www.jrsbar-dc.com

Auch wenn Washington den Zuschlag für Gay Games 2022 nicht erhalten hat – wie Sportbegeistert die Hauptstadtbewohner sind, zeigt sich jeden Tag in Nellie’s Sports Bar, der Heimat aller queeren Sportteams in Washington. Besonders lustig wird es, wenn Dragqueens die zahlreichen Veranstaltungen im Nellie’s moderieren. www.nelliessportsbar.com

Foto: Dirk Baumgartl

Die kleine Bar Trade mit ihren aus Backsteinen gemauerten Wänden ist besonders bei etwas jüngeren Gästen beliebt. Hier treffen sich Freunde, um beim ersten Bier des Abends die aktuellsten Neuigkeiten auszutauschen. Besonders toll ist der mit Holzlatten designte Garten, in dem man an warmen Sommertagen bei Mondschein seine Cocktails schlürfen kann. www.tradebardc.com

Foto: Tobias Sauer

Wer Lust auf einen guten Cocktail in angenehmer Gesellschaft hat, sollte dem Number Nine einen Besuch abstatten. Auf zwei Stockwerken kann man sowohl an den Bars als auch in Sesseln Platz nehmen und einen ereignisreichen Tag Revue passieren lassen. www.numberninedc.com

Die Town Danceboutique ist der größte – und letzte – explizit schwule Club in der US-amerikanischen Hauptstadt. Wer hier feiern möchte, was jedem angeraten sei, sollte sich unbedingt beeilen. Denn im Laufe des Jahres 2018 wird auch das Town, wie es alle nennen, seine Türen schließen müssen. Vorher wird auf den zwei Floors und in den zahlreichen Räumen aber nochmal richtig Stimmung gemacht. www.towndc.com

SCHLAFEN

Wer von der Lobby des Capital Hilton auf die Straße läuft, sieht direkt bis zum Weißen Haus. Tatsächlich sind die Lage des Hotels und das gutes Preis-Leistungs-Verhältnis dessen größte Pluspunkte. Die Zimmer sind komfortabel eingerichtet, aber nicht ganz so stylisch wie in anderen Hotels. www.hilton.com

Die Kimpton Hotels sind in Washington bald an jeder Straßenecke anzutreffen. Das Kimpton Carlyle Dupont Circle überzeugt durch seine gute Lage in unmittelbarer Nähe des Regenbogenviertels. Ein Plus ist auch das zeitgemäße, frische Design. Das Restaurant The Riggsby im Erdgeschoss serviert amerikanische Küche. www.carlylehoteldc.com

Foto: Kimpton

Einen besseren Blick auf die Pride-Parade kann man fast nirgendwo ergattern: Das Kimpton Palomar liegt direkt an dessen Strecke. Die Hotelkette, die Angestellten und vor allem die Gäste nehmen das natürlich direkt zum Anlass, ordentlich mitzufeiern. In der Bar Urbana steigt anlässlich des Pride den ganzen Tag über eine fröhliche und entspannte Party. www.hotelpalomar-dc.com

EVENTS

Washington ist die Heimat eines der größten Fetisch-Events der USA. Im tiefsten Winter, vom 12. bis zum 14.  Januar, versammeln sich Fetisch-Freunde zum Mid-Atlantic Leather Weekend im Hyatt Regency Hotel. Das Weekend findet bereits zum 43. Mal statt. Der Höhepunkt: Ein Cocktailempfang, bei dem die Gäste komplett in Leder erscheinen. www.leatherweekend.com

Die US-Hauptstadt ist eine der liberalsten Städte des Landes, weltoffen und aufgeschlossen. Entsprechend groß und lebendig wird hier vom 7. bis zum 10. Juni 2018 der Pride gefeiert (hier geht es zur blu Fotogalerie). Und entsprechend politisch sind die Umzüge. Denn mit dem vor rund einem Jahr im Amt vereidigten Präsidenten Donald Trump, der so gar nicht nach Washington passt, können die meisten Teilnehmer nicht viel anfangen. www.capitalpride.org

AUSFLÜGE

Richmond, die einstige Hauptstadt der Konföderation liegt nur rund zwei Autostunden südlich von Washington, D.C. In den alten Straßen Richmonds lässt sich so manches architektonische Juwel entdecken. Und obwohl Virginia nicht ganz so liberal und kosmopolitisch ist wie Washington, gibt es auch dort eine lebendige schwule Szene, die sich in Bars wie dem Godfrey’s trifft. www.visitrichmondva.com

Kadetten in feschen Matrosenuniformen sind in Annapolis, der Hauptstadt des Bundesstaates Maryland, der normalste Anblick schlechthin. Schließlich ist Annapolis Heimat der US Naval Academy, der wichtigsten Marineausbildungsstätte des Landes. Annapolis ist aber auch Paradies für alle Gourmets: Die Meeresfrüchte- Restaurants sind himmlisch! Mehr zu Annapolis liest du in der Spartacus-Reportage. Weitere Informationen: www.visitannapolis.org

Foto: Dirk Baumgartl

HIN- UND RUMKOMMEN

Washington, D.C. ist ausgezeichnet ans internationale Luftverkehrsnetz angebunden. Der größere Flughafen Dulles liegt eine knappe Autostunde außerhalb des Stadtzentrums. Er lässt sich auch per Bus und Bahn erreichen. Wer auf dem Ronald Reagan Washington National Airport ankommt, kann sich den Mietwagen erst einmal sparen, dieser Flughafen verfügt über eine eigene U-Bahn-Station.

Während man innerhalb der Stadt auf einen Mietwagen verzichten kann, ist er praktisch, sobald es ins Umland geht. Orte wie Richmond in Virginia oder Annapolis in Maryland liegen nur eine kurze Fahrt entfernt. Alamo bietet Mietstationen an den Flughäfen und im Stadtzentrum. www.alamo.de

Washington, D.C. verfügt über ein gut ausgebautes und einfach verständliches Metro-System. Um die U-Bahn zu benutzen, muss man eine Smartrip-Card an einer der Stationen kaufen und Geld einzahlen. Nicht genutztes Guthaben kann man sich an den Automaten am Ende des Urlaubs wieder auszahlen lassen. Übrigens: Viele Gegenden in Washington lassen sich auch bequem zu Fuß erreichen. www.wmata.com

LESEN

Der sehr umfangreiche Lonely-Planet-Reiseführer zum Osten der USA enthält auch viele nützliche Informationen zu Washington und der Umgebung der Stadt von Richmond bis Annapolis. Auf einer halben Seite stellt der Guide auch ein paar schwul-lesbische Bars vor. www.lonelyplanet.de

INFO

Auf der Website von Destination DC finden sich zahlreiche Informationen für den kommenden Urlaub in der US-Hauptstadt – über einzelne Stadtviertel ebenso wie zu Hotels und Restaurants sowie zu anstehenden Events. www.washington.org

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