Kalifornien: Ab in den Süden

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Foto: Visit California

Den Jetlag bekämpfen. Für Danny Roman gibt es gegen die Müdigkeit aufgrund der Zeitverschiebung – zwischen der US-Westküste und Mitteleuropa beträgt diese ganze neun Stunden – nur ein Mittel: Bewegung! Sein Tipp ist nicht ohne Hintergedanken. Der schwule 42-Jährige mit kroatischen Wurzeln bietet mit seiner Firma Bikes & Hikes Fahrrad- und Wandertouren rund um West Hollywood (WeHo) an. Seine beliebteste Tour „LA in a Day“ führt dabei von seinem Büro am Santa Monica Boulevard über Beverly Hills bis nach Santa Monica, von dort entlang des Strandes zum berühmten Muscle Beach nach Venice und über die Filmstudios von Culver City wieder zurück nach WeHo. Aber auch eine Wanderung zum berühmten Hollywood-Schriftzug hoch über Los Angeles hat er im Programm. Wer den Großraum Los Angeles erkunden will, schlägt sein Zelt am besten in West Hollywood auf. Wobei zelten hier eigentlich keine Option ist. Luxuriöse Boutiquehotels und hippe Häuser wie Andaz, Mondrian oder das altehrwürdige Sunset Tower Hotel stehen all jenen offen, die Design oder glamourösen Hollywood-Charme mögen. Im Gegensatz zur Millionenmetropole Los Angeles ist das von Beverly Hills und den Hollywood Hills eingerahmte Städtchen nicht einmal fünf Quadratkilometer groß, dafür aber ist WeHo das Zentrum der schwulen Szene. Der LA Pride, der jedes Jahr im Juni stattfindet, zieht eigentlich über die Straßen von WeHo, und auch die spektakulärste Halloween-Straßenparty der Stadt findet auf jenem „Strip“ genannten Abschnitt des Santa Monica Boulevard statt, an dem sich Dutzende Szenebars befinden. Ob tanzende Cowboys im Flaming Saddles, billige Drinks in der Fiesta Cantina oder durchtrainierte Go-go-Tänzer im Micky’s oder in der Fubar: Spaß ist hier garantiert. Am Tag lohnen sich Ausflüge in die Umgebung. Von WeHo aus erreicht man alle wichtigen Attraktionen von LA wie den Hollywood Walk of Fame, das Griffith-Observatorium, Santa Monica, Venice Beach oder die Universal Filmstudios.

Foto: Chris Tuite/Visit West Hollywood

Foto: bikesandhikesla.com

Foto: Dirk Baumgartl

Foto: Dirk Baumgartl

Foto: Dirk Baumgartl

Mickey Mouse und Nervenkitzel

Wer Achterbahnen und aktuelle Technologien in Sachen Unterhaltung liebt, kommt an einem Besuch von Anaheim nicht vorbei. Für Freizeitpark-Fans ist ein Stopp in dem gut eine Stunde südlich von Los Angeles gelegenen Städtchen ein Muss. Da sind zum einen die beiden Vergnügungsparks von Disney – Disneyland und Disney’s California Adventure –, deren Besuch an einem Tag kaum zu schaffen ist. Besonders die neuste Attraktion „Star Wars: Galaxy’s Edge“ im Disneyland ist gerade die heißeste Adresse – nicht nur unter Star-Wars-Fans. Mit zahlreichen T-Shirts, Mützen, Mickey-Mouse-Ohren und Pins in Regenbogenoptik bekennt der Unterhaltungskonzern inzwischen überdeutlich Farbe, wenn es um die Unterstützung der LGBTIQ*-Community geht. Im Juni fand gerade der erste offizielle Gay Pride im Disneyland Paris statt. Wer in Sachen Eintritt auf Nummer sicher gehen will, deckt sich am besten schon vor Antritt der Reise mit Karten von Spezialisten wie Attraction Tickets Direct ein – das spart Zeit und Geld. Dennoch sollte man die Parks möglichst früh nach Öffnung besuchen oder dann bis zum späten Abend bleiben (das Disneyland schließt meist um Mitternacht). Wer auf rasante Achterbahnfahrten steht, sollte zudem einen Tag auf Knott’s Berry Farm einplanen, deren Fahrgeschäfte in Hinblick auf Nervenkitzel das Angebot bei Disney locker in den Schatten stellen.

Foto: Visit California

Surfer-Paradies

Ein Alternativprogramm bietet sich dem Kalifornienbesucher auch entlang des Pazifik Coast Highway durch Orange County in Richtung San Diego. Hier locken Strand-Gemeinden wie Huntington Beach, Newport Beach oder Dana Point wahlweise mit kilometerlangen Stränden, idealer Brandung zum Surfen oder luxuriösen Hotelanlagen, von denen man in kurzer Zeit die Parks in Anaheim erreichen kann. Folgt man dem Pacific Coast Highway weiter Richtung Süden, gelangt man schließlich in die ehemals spanische Missionsstadt San Diego. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören neben dem Balboa Park mit seinen imposanten, für die Panama-Kalifornien-Ausstellung 1915 errichteten Gebäuden, der weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannte Zoo sowie das historische Gaslamp Quarter mit seinen Bars und Restaurants. Echtes Strandfeeling kommt bei einem Besuch von Coronado Island oder der hippen Strandgemeinde Pacific Beach auf. Die schwule Szene trifft sich dagegen unterhalb der Klippen am Black’s Beach – einem der wohl schönsten Naturstrände Kaliforniens. Und auch für das Abendprogramm ist gesorgt: Im Stadtteil Hillcrest finden sich beliebte Szenenbars wie etwa Urban Mo’s, Fiesta Cantina oder The Rail. 

Foto: Visit California

INFO

www.visistwesthollywood.com/lgbtq

www.visitanaheim.org

www.sandiego.org/plan/lgbtq

www.visitcalifornia.com

Foto: Dirk Baumgartl

HINKOMMEN

Air France fliegt bis zu dreimal täglich ab zahlreichen deutschen Flughäfen über ihr Drehkreuz Paris nach Los Angeles. Geflogen wird mit einer A380 am Vor- und einer Boeing 777 am Nachmittag und Abend. www.airfrance.com

ÜBERNACHTEN

Direkt am Sunset Boulevard gelegen, ist das Andaz West Hollywood mit seinem Pool auf der Dachterrasse eine gute Wahl. Das zur Hyatt-Gruppe gehörende Designhotel überzeugt mit großen Zimmern und großen Panorama-Fenstern. Die Szene am Santa Monica Boulevard erreicht man in 10 Gehminuten oder einer kurzen Fahrt mit dem Taxi oder Uber. www.hyatt.com

Foto: hyatt.com

Das am Rande des historischen Gaslamp District in San Diego gelegene Hotel The Sofia mit 211 modern eingerichteten Zimmern ist eine idealer Ausgangspunkt, um Downtown San Diego zu erkunden. Zum Hotel gehören ein Restaurant, eine Bar sowie ein Fitness- und Yoga-Center. Das 1926 als Pickwick Hotel eröffnete Haus blickt auf eine lange Geschichte zurück und ist zudem Mitglied der Historic Hotels of America. Für Entdecker hält das Hotel Fahrräder bereit, um etwa den Balboa Park oder die Strände San Diegos zu erkunden. www.thesofiahotel.com

Foto: Hotel Sofia

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