KIRCHE: ES GIBT WAS ZU FEIERN!

Foto: rogatekloster.de

Nein. Ich will es nicht mehr. Ich bin zu alt für solche Gespräche! Was? Für den Missionseifer mancher christlicher Fundamentalisten oder auch von Kirchenfunktionären, die mir erzählen wollen, dass „ausgelebte Homosexualität“ Sünde sei.

Viele Jahre habe ich mich auf derlei Diskussionen in Gemeinden oder kirchlichen Gremien eingelassen. Wir haben Bibelstellen angesehen und völlig unterschiedlich interpretiert. Meine jeweiligen Kontrahenten sahen nur Sünde, Tod und Verderben. Ich versuchte Respekt, Vielfalt der Schöpfung und von Gott geschenkte Liebe zwischen Menschen zu vermitteln. Die Schweizerin Jacqueline Keune hat formuliert: „Lasst uns eine Kirche sein, die nahrhaft ist: die frisches Brot anbietet und guten Wein, die hofft und nicht bloß redet; die nicht nur losspricht, sondern Geborgenheit schenkt; die nach Güte schmeckt und nach Großmut riecht, wie frisches Brot.“

Genau so eine Kirche wünsche ich mir. Und sie bewegt sich. Nicht nur zaghaft, sondern in echten Schritten: Das von der Amtskirche, also durch Kirchensteuern finanzierte Portal evangelisch.de hat ein festes lesbisch-schwules Blogger-Team berufen, um über LGBTI-Themen zu schreiben und die Öffnung der Kirche fundiert und kritisch zu begleiten. Das ist schon eine gute Sache.

Ende April folgte die Öffnung der Traugottesdienste der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz für eine völlige Gleichbehandlung von lesbischen oder schwulen Paaren. Diese angekündigte Synoden-Entscheidung ist sehr weitgehend und damit alles andere als nur ein Symbol. Es gibt also etwas zu feiern. Wir sind auf den Weg und alle sind eingeladen. Willkommen am Freitag, dem 19.6. um 19:30 Uhr zum Eröffnungsgottesdienst des 23. lesbisch-schwulen Stadtfestes des Regenbogenfonds in der Schöneberger Zwölf-Apostel-Kirche. Es predigt der amtierende Superintendent im Kirchenkreis Schöneberg, Burkhard Bornemann. Mit dabei sind auch der Friedenauer Posaunenchor und Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler. Und auch die vielen CSD-Gottesdienste im ganzen Land verdienen viele Besuchende. Kommt und teilt mit uns das Brot! •Bruder Franziskus Aaron RGSM

19.6., ERÖFFNUNGSGOTTESDIENST DES 23. STADTFESTES, ZWÖLF-APOSTEL-KIRCHE, U NOLLENDORFPLATZ, 19:30 UHR

26.6., ST. MARIENKIRCHE, KARL-LIEBKNECHT-STR. 8, U/S ALEXANDERPLATZ, 18 UHR

Internet: ROGATEKLOSTER.DE

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