Joe Biden besetzt weitere Schlüsselposition aus LGBTIQ*-Pool

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Mit Gautam Raghavan zieht eine weitere Person der queeren Community in das Weiße Haus ein. President-elect Joe Biden ernannte den schwulen Amerikaner mit indischen Wurzeln zum stellvertretenden Direktor des Büros für das Personalwesen des Präsidenten.

Gautam Raghavan wurde in Indien geboren und wuchs als Einwanderer der ersten Generation in Seattle auf. Nach seinem Abschluss an der Stanford University absolvierte er die Graduate School of Political Management an der George Washington University.

Im Weißen Haus war Raghavan schon für Obama tätig – als Verbindungsperson zur LGBTIQ*-Community und zur asiatisch-amerikanischen & pazifischen Inselgemeinschaft. Darüber hinaus war Raghavan Stabschef der Abgeordneten Pramila Jayapal und leitete die „Don‘t Ask, Don‘t Tell“-Arbeitsgruppe des Pentagons, die sich mit der Zulassung von Trans*-Personen zum Militärdienst befasste.

Im Biden-Übergangsteam sucht Gautam Raghavan gemeinsam mit dem LGBTQ Victory Institute derzeit noch nach qualifizierten LGBTIQ*-Personen. Doch schon bald wird er als stellvertretender Direktor des Büros für das Personalwesen des Präsidenten eine mächtige Abteilung leiten. Das Büro für das Personalwesen des Präsidenten ist für die Identifizierung, Rekrutierung und Überprüfung von mehr als 4.000 politischen Kandidat*innen zuständig, die für Positionen in der Bundesregierung infrage kommen. 

Ernennung wird allseits begrüßt

Annise Parker, Präsidentin und CEO des LGBTQ Victory Institute, lobte Raghavans Ernennung. Sie zeige, so Parker in einer Erklärung, das „langfristige Engagement des gewählten Präsidenten für den Aufbau einer Regierung, die Amerika widerspiegelt“.

Foto: David Ortez / CC BY 2.0 / wikimedia.org

Coming-out mit 21

Gautam Raghavan wuchs in einem liberalen Elternhaus auf. Trotzdem outete er sich erst mit 21 Jahren, weil er, wie er sagt, zunächst Probleme hatte, seine sexuelle Orientierung zu akzeptieren. „Das größte Problem war, mich mit dem wohl zu fühlen, was ich war“, so Raghavan.

Probleme mit Raghavans Homosexualität hatte niemand, Familie und Freunde unterstützten den damals 21-Jährigen. Sein Vater meinte: „Ich frage mich, wie viele Mitglieder unserer Familie wohl schwul waren und es nicht sagen konnten, und wie unangenehm es für sie gewesen sein muss“, erzählt Raghavan über die erste Reaktion seines Vaters.

Auf die erste Frage seiner Mutter, ob er denn immer noch Kinder haben wolle, gibt es mittlerweile eine Antwort: Mit seinem Mann Andy und Tochter Maya lebt Raghavan heute in Washington, D.C.

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