Mexiko-Stadt segnet gleichgeschlechtliche Paare

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Foto: Silar / CC BY-SA 4.0 / Wikimedia

Mexiko-Stadt hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Wandel erlebt, insbesondere in Bezug auf die Akzeptanz von LGBTIQ*-Personen in der katholischen Kirche. Victor Rodriguez, ein 39-jähriger Mann, der sich von seiner Religion aufgrund seiner Homosexualität ausgeschlossen fühlte, findet nun in inklusiven Gottesdiensten der Sagrada Familia im Roma-Viertel willkommen.

Als Teenager wurde Rodriguez dazu gedrängt, das Priesterseminar wegen seiner sexuellen Orientierung zu verlassen. Doch nun, in Begleitung seines Mannes, erhebt er seine Stimme in einer Kirche, die gleichgeschlechtliche Paare segnet – eine Praxis, die auch vom Papst gebilligt wird.

Die Sagrada Familia ist zu einem Symbol der Inklusivität geworden, insbesondere nachdem im Dezember letzten Jahres die katholische Kirche Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare genehmigt hatte. In dieser majestätischen Kirche wurden bereits die ersten beiden Segnungen dieser Art erteilt, was für viele Gläubige als Wunder gilt.

Die LGBTIQ*-Community in Mexiko-Stadt hat in den letzten Jahren eine stärkere Stimme gefunden. Die Stadt legalisierte bereits 2010 die gleichgeschlechtliche Ehe und hat seitdem eine Vorreiterrolle in Lateinamerika eingenommen. Selbst der Oberste Gerichtshof des mehrheitlich katholischen Landes hat die Ehe für alle legalisiert.

Jesuitenpater Gonzalo Rosas ist eine Schlüsselfigur in diesem Wandel. Seit über einem Jahrzehnt hält er inklusive Gottesdienste ab und betont eine Sprache der Integration und Liebe. Unter seiner Leitung haben diese Gottesdienste nicht nur an Popularität gewonnen, sondern auch Nachahmer in anderen Kirchen der Hauptstadt gefunden.

Trotz dieser positiven Veränderungen gibt es auch Gegenwind. Einige Gemeindemitglieder fühlen sich unwohl und distanzieren sich von den inklusiven Gottesdiensten. Dennoch betont Pater Gonzalo, dass die Genehmigung solcher Veranstaltungen darauf basiert, dass sie nicht politisiert werden.

Der Weg zu einer vollständigen Integration ist noch lang, aber viele sehen die Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare als einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Vincent Schwahn, ein pensionierter anglikanischer Priester, bezeichnete diese Entwicklung als einen Schritt in Richtung eines offeneren und integrativeren Glaubens. *mk Quelle: AFP

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