Prinz Manvendra nimmt verfolgte Schwule, Lesben, Trans* im Palast auf

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Der indische Prinz Manvendra Singh Gohil setzt sich seit Jahren für Queers in seiner Heimat ein, wo Homosexualität verboten ist. Nun kündigte Manvendra an, Teile seines Palasts zum Zentrum für verfolgte Schwule, Lesben und Trans* umzuwandeln.

Foto: facebook.com/pmsrsg

Es war eine hoffnungsvolle Woche für Indiens Gay-Community. Erst kündigte der Oberste Gerichtshof in Neu-Delhi an, dass die Rechtmäßigkeit des Strafgesetz-Paragraphen 377 überprüft werden soll, der  „sexuelle Handlungen wider die Natur“ verbietet und zur Verurteilung Homosexueller herangezogen wird, dann kündigte der offen schwule Prinz Manvendra Singh Gohil an, in seinem Palast ein Zentrum für verfolgte LGBTIQ* einrichten zu wollen. „Leute, die sich outen, sind immer noch großem Druck ausgesetzt“, äußerte der 52-Jährige gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. „Sie werden dazu gedrängt zu heiraten oder zu Hause rausgeschmissen. Oft haben sie niemanden, der sie unterstützt und keinen Ort, wo sie hin können.“ Manvendra weiß, wovon er spricht. Auch er ging 1991 eine Scheinehe ein, die schon ein Jahr später geschieden wurde. Nachdem seine Homosexualität 2006 öffentlich wurde, wurde er von seiner Familie enterbt. Manvendra antwortete auf die Ablehnung seiner Familie, indem er sich umso intensiver für LGBTIQ*-Belange engagierte. Er gründete den Lakshy Trust, der sich für Aufklärung und AIDS-Prävention in Indien einsetzt, und war weltweit in Talkshows zu Gast (unter anderem bei Oprah Winfrey).

Die Idee, in seinem Palast ein Zentrum für LGBTIQ* einzurichten, kam Manvendra beim Nachdenken über die Zukunft. Weil er keine Kinder haben werde, könne er die Räume auch für einen guten Zweck zur Verfügung stellen, sagt er. In seinem Zentrum sollen Queers, die verstoßen wurden, medizinisch und psychologisch versorgt werden und überdies berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten wahrnehmen können. Derartige Einrichtungen seien auch angesichts der zu erwartenden Abschaffung von Paragraph 377 wichtig.  „Die Aufhebung des Gesetzes wird viele Menschen ermutigen, sich zu outen und ihr Leben freier zu leben“, so Manvendra.  „Aber sie könnte auch bedeuten, dass mehr Menschen auf Unterstützung angewiesen sein werden.“  

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