Asiens Pastoren werben beim Taiwan Pride für Unterstützung von LGBTIQ*

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Bei der vielleicht politischsten Parade in der Geschichte des Taiwan Pride haben am Samstag laut Veranstalter 137.000 Menschen für die Ehe für alle in Taiwan und Gleichberechtigung von LGBTIQ* in ganz Asien demonstriert. Motto: „Tell Your Story, Vote for Equality“

Foto: twitter.com/equallovetw

Als größtem Pride-Event Asiens kommt dem Taiwan Pride seit Jahren eine Bedeutung zu, die weit über die Grenzen des Landes hinaus reicht. Jedes Jahr reisen Menschen aus allen Teilen Asiens und des Rests der Welt in Taiwans Hauptstadt, um für Gleichberechtigung von LGBTIQ* zu demonstrieren. So ist die Veranstaltung seit ihren Anfängen im Jahr 2003 zum Sprachrohr der queeren Community in ganz Asien geworden und dabei stetig gewachsen. 2017 wurden 123.000 Teilnehmer gemeldet, in diesem Jahr sollen es 137.000 gewesen sein. 

Die große Resonanz dieses Jahrgangs dürfte auch an der aktuellen politischen Lage in Taiwan liegen. Im Mai 2017 hatte das Verfassungsgericht des Landes die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare angeordnet (blu berichtete). Seither wartet die Community auf eine Änderung der bestehenden Ehegesetze, sieht sich gleichzeitig aber mit wachsendem Widerstand einer evangelikalen Gegenbewegung konfrontiert, die die Öffnung der Ehe mittels eines Referendums stoppen will, das sie über eine Petition durchsetzte. LGBTIQ*-Verbände lancierten daraufhin ihrerseits eine Petition, mit der sie ein zweites Referendum pro Eheöffnung und LGBTIQ*-Aufklärung in Schulen erwirkte. Über beide Punkte stimmt das Volks am 24. November im Rahmen der taiwanesischen Kommunalwahlen ab (blu berichtete).

Das Motto des diesjährigen Taiwan Pride lautete somit „Tell Your Story, Vote for Equality“ („Erzähl deine Geschichte, wähle Gleichberechtigung“). Viel Aufsehen erregte bei der Parade eine Abordnung der Pastorenkonferenz Amplify 18, die derzeit in Taipeh tagt. Das Projekt, bei dem die „LGBTIQ*-unterstützenden Kirchen Asiens“ Strategien zur Gleichberechtigung entwickeln, schickte eine Abordnung von Geistlichen los, die im Pride-Umzug mitmarschierten und damit ein starkes Zeichen gegen die evangelikalen Gegner setzten. 

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