Uganda: Wieder homophobe Polizeiaktion, 67 Anklagen!

by

Die ugandische Polizei verhaftete am späten Sonntagabend rund 120 LGBTIQ*-Besucher*innen der Ram Bar in Kampala, die an einem LGBTIQ*-Treffen teilgenommen hatten. Gegen 67 Personen wird Anklage erhoben. Ihnen droht eine Höchststrafe von einem Jahr.

Die Polizei gab an, den Veranstaltungsort ins Visier genommen zu haben, weil die Gäste angeblich verbotene Betäubungsmittel geraucht hätten. Die Ram Bar sei tagsüber ein Massagesalon, nachts hingegen werde Opium und Shisha serviert, so die Polizei.

Laut Frank Mugisha, dem Direktor der NGO Sexual Minorities Uganda, beruhten die Festnahmen auf erfundenen Anschuldigungen der Polizei. Gegenüber Voice of America erklärte Mugisha, die Verhaftungen sollten die LGBTIQ*-Community einschüchtern: „Die Polizei hat die Anklagen erfunden. Ich glaube nicht, dass alle 120 Menschen öffentlich geraucht haben“, sagte Mugisha.

Nun steht fest, dass 67 der 120 festgenommenen Personen weiter in Haft bleiben. Gegen sie wurde gestern Anklage wegen „allgemeiner Belästigung“ erhoben. Für Aktivistinnen und Aktiven stellt die Anklage den jüngsten Angriff auf die LGBTIQ*-Community in Uganda dar.

Es war bereits das zweite Mal in weniger als einem Monat, dass die ugandische Polizei einen von Mitgliedern der LGBTIQ*-Community frequentierten Ort durchsucht hat. Erst Ende Oktober waren 16 Männer bei einem Treffen einer lokalen NGO wegen des Verdachts auf schwulen Sex von der Polizei in Gewahrsam genommen worden (blu berichtete).

Back to topbutton