Bussis, Burger und Bigotterie: Homophobe ätzen gegen Fast Food-Werbung

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Wenn zwei Maskottchen sich küssen, wutschnauben die Intoleranten. So geschehen in Finnland – da installierte Fast Food-Riese Burger King Werbetafeln, um die Helsinki Pride Week 2020 zu feiern. Die Botschaft der Werbung: Liebe überwindet alles. Erzkonservative regen sich darüber auf und behaupten, schwule Küsse hätten doch gar nicht mit Liebe zu tun – sondern mit Perversion.

Die Werbung wurde anlässlich der Pride Week in der finnischen Hauptstadt verteilt, außerdem in Zeitungen und in den Filialen der Kette verbreitet. Die Plakate zeigen einen zärtlichen Kuss zwischen den beiden Maskottchen, deren zugehörige Fast Food-Riesen eine jahrzehntelange Konkurrenz verbindet. Aber Liebe ist eben stärker als Hass – eine Botschaft, die in sozialen Medien sehr gut aufgenommen wurde. Natürlich abgesehen von den ewigen Kritikern, die dem Unternehmen Pinkwashing1 vorwarfen. 


Burger King wollte „zeigen, dass die Liebe immer siegt“

Die Markenmanagerin der Kette, Kaisa Kasila, sagte in einem Statement, Burger King stünde seit jeher für Gleichheit, Liebe und das Recht eines jeden, so zu sein, wie er ist.

„Wir dachten, was könnte unsere Werte besser vermitteln als ein allumfassender Kuss zwischen Burger King und McDonald's. Wir wollten zeigen, dass am Ende immer die Liebe siegt. Und wir wissen, dass auch McDonald's für die Werte steht, für die wir stehen.“


Hat sich Burger King „an die sexuelle Agenda der Linken“ verkauft?

Foto: Kimberli Mäkäräinen / CC BY-SA 4.0 / wikimedia.org

Das behaupten zumindest Gegner der Kampagne – die übliche Mischung aus Erzkonservativen, Rechtsradikalen und Homophoben, die sich wohl zu Wort melden musste, um die Botschaft der Kampagne noch zu unterstreichen: Liebe wird – denn Liebe muss leider – am Ende alles überwinden.

Das war wohl zu viel für Peter LaBarbera – einen Mann, der offensichtlich sehr wütend auf die Welt ist. Er gehört der homofeindlichen Organisation „Americans for Truth About Homosexuality“ (Amerikaner für die Wahrheit über Homosexualität) an und unterstellte Burger King, mit der Werbung keine Burger und Pommes verkaufen zu wollen, sondern stattdessen die „Perversion und die sexuelle Agenda der Linken“ zu vertreiben.

Gegenüber dem evangelikalen Nachrichtennetzwerk OneNewsNow erklärte er:

„Hier geht es nicht um Liebe. Es geht hier um Perversion. Und die Frage ist, ob der kulturelle Marxismus und die sexuelle Perversion über die Wahrheit und über unsere biblischen jüdisch-christlichen Werte siegen werden, die Amerika stark gemacht haben, aber jetzt von diesen Linken vernichtend angegriffen werden.“


1Pinkwashing: Als Pinkwashing werden Werbestrategien bezeichnet, die die Identifizierung mit der Queercommunity nur vorgeben – um Unternehmen, Länder, Produkte oder Organisationen zu bewerben, indem sie sie als besonders tolerant darstellen. 

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