ColognePride: Eine Million Menschen, eine Premiere und ein Coming-out

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In Köln sind am Sonntag zum ersten Mal seit mehreren Jahren wieder hunderttausende Menschen bei einer Demonstration zum Christopher Street Day durch die Stadt gezogen. Nach einer ersten Einschätzung der Polizei beteiligten sich eine Million Menschen.

In Köln haben sich am Sonntag erstmals seit mehreren Jahren wieder hunderttausende Menschen zu einer großen Demonstration zum traditionellen Christopher Street Day in der Stadt versammelt. Nach einer ersten Einschätzung der Polizei verfolgten rund eine Million Menschen den bunten Umzug mit politischem Hintergrund. Es war die erste Demonstration zum Christopher Street Day in Köln seit Beginn der Corona-Pandemie, die wieder in voller Größe stattfand.

Veranstalter*innen begeistert

Der Verein Kölner Lesben- und Schwulentag (KLuST) hatte im Vorfeld mit rund 45.000 Teilnehmern und mehr als einer Million Zuschauern gerechnet. Ein Sprecher sagte am Sonntag, er sehe die Prognosen noch übertroffen. Der Zulauf sei „unfassbar“.

Nach seinen Angaben beteiligten sich 180 Wagen an dem Umzug, der am Mittag bei strahlendem Sommerwetter an der Deutzer Brücke startete und in einem mehr als fünf Kilometer weiten Bogen durch die Innenstadt bis zum Dom führen sollte. Laut Polizei gab es zunächst keine Störungen oder Vorfälle.

Die Demonstration trug in diesem Jahr das Motto:

„Für Menschenrechte. Viele. Gemeinsam. Stark“

Politische Premiere

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Es war das erste Mal, dass ein nordrhein-westfälischer Regierungschef den Umzug startete. Wüst twitterte dazu ein Foto von sich in einem Hemd mit einem regenbogenfarbenen Herz auf der Brust. Von Köln gehe ein „buntes, hörbares und selbstbewusstes Signal“ in die Welt, schrieb er.

Die Kölner CSD-Parade im Zeichen der Forderung nach gleichen Rechten für homosexuelle, bisexuelle, transsexuelle, intersexuelle und queere Menschen zählt traditionell zu den größten ihrer Art in Deutschland. Der CSD geht zurück auf die Erstürmung der Schwulenbar Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street am 28. Juni 1969 durch die Polizei. Darauf folgten tagelange schwere Zusammenstöße zwischen Aktivisten und Sicherheitskräften.

 DSDS-Sieger und Mädchenschwarm Davin Herbrüggen mit öffentlichem Coming-out

Auf der CSD-Bühne am Alten Markt nutzte der DSDS-Sieger von 2019, Davin Herbrüggen, seinen Auftritt, um emotional bewegend erstmals über sein schwul sein zu sprechen. Bei all den bunten Bildern der CSD-Demo am Folgetag, ist wohl diese Geschichte eines jungen Mannes in Deutschland 2022 die beste, die Kritiker*innen die den CSD für überholt halten, empfohlen werden kann. Nein, noch lange ist nicht alles gut und einfach. 

Wir sehen uns in einem Jahr in Köln!  *AFP/bro/cha/ck

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