EuroPride 2025: Magda gegen Goliath

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Zwei europäische Städte bewerben sich um die Ausrichtung der #europride2025, der bedeutendsten LGBTIQ*-Veranstaltung Europas im Jahr 2025.

Nächsten Monat, vom 12. bis 18. September, findet in Belgrad, Serbien, die 30. EuroPride statt. Es ist die erste EuroPride in Südosteuropa und die erste außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums. Nach der Show ist aber bekanntlich vor der Show, und so scharren die Bewerber für die #europride2025 schon in den Startlöchern. Seit 12. August stehen die Städte fest: Magdeburg und Lissabon. Die Entscheidung wird auf der #EPOA2022 im Oktober fallen.

Magdeburg

Die offizielle Bewerbung des CSD Magdeburg, der Pride-Organisation in Magdeburg, läuft unter dem Motto Queer Europe: Never gonna give you up!. „EuroPride wird in Magdeburg gebraucht, weil wir zwar eine Community haben, diese aber nicht unterstützt, geschützt wird und nicht genug Ressourcen hat, um allen in unserem Umfeld zu helfen, obwohl wir gebraucht werden und helfen wollen“, sagt Leoni Herzog, EuroPride Networking Repräsentantin für CSD Magdeburg.

„Unser Stolz und unser Angebot im Allgemeinen sind einzigartig, weil uns gesagt wurde, dass wir nicht gebraucht werden. Die erste Reaktion ist oft Verwunderung, manchmal sogar ein herabsetzendes Lächeln, wenn wir sagen, dass wir für die EuroPride 2025 kandidieren. ‚So eine kleine Stadt?‘ ‚Viel Glück, du wirst es brauchen!‘ ‚Werde nicht gierig, du hast bereits geheiratet und adoptiert.‘

Mit dieser Denkweise werden wir stagnieren und niemals höhere Ziele erreichen, wenn wir uns hinter unseren aktuellen Errungenschaften verstecken. Wir werden weiterhin nur geduldet, nicht akzeptiert. Viele Länder sind weit hinter Deutschlands und Magdeburgs Standards in Bezug auf LGBTIQ*-Rechte zurück, aber das bedeutet nicht, dass wir uns zufrieden geben sollten. Deshalb werden wir versuchen, die EuroPride nach Magdeburg zu holen!“

Lissabon

Während Deutschland bereits dreimal Gastgeber der EuroPride war, hatte Portugal noch nie das Vergnügen. Für Lissabon als Austragungsort Ider EuroPride 2025 unter dem Motto Proudly Yourselves setzen sich die vier Partnerorganisationen ILGA Portugal , Variações , rede ex aequo und AMPLOS ein. „Die EuroPride 2025 in Lisboa beabsichtigt, Mängel und Hindernisse anzuerkennen und anzugehen, die uns als Bewegung zurückhalten. Unsere Bewerbung konzentriert sich auf sichere Räume, darauf, stolz auf unsere vielfältigen persönlichen Eigenschaften zu sein, damit wir uns als Bewegung besser integrieren, Anti-Gender-Akteure angehen und nachhaltig wachsen können“, sagt Marta Ramos, Co-Präsidentin der Kandidatur für die EuroPride 2025 in Lissabon.

„EuroPride 2025 Lisboa ist eine gemeinsame Anstrengung von vier LGBTI+-Organisationen, die regelmäßig auf nationaler Ebene arbeiten und sich gegenseitig ergänzen. Wir setzen uns stark dafür ein, unsere Gemeinschaft zu stärken, insbesondere Jugendliche und Familien; um spezialisierte Unterstützungsdienste bereitzustellen; Unternehmen im Besitz von LGBTI+ zu ermöglichen und zu fördern; und sich für eine bessere nationale und europäische Menschenrechtspolitik einzusetzen.

Wir bringen ein kohärentes, befähigendes und durchdachtes Programm kultureller und gemeinschaftsbildender Aktivitäten mit, die unsere zukünftige Arbeit prägen können. Wir freuen uns darauf, Besucher in Lissabon begrüßen zu dürfen. Kommt und seid stolz auf euch!“

Entscheidung am 8. Oktober

Auf der Jahreshauptversammlung der European Pride Organizers Association, die vom 6. bis 9. Oktober 2022 in Turin, Italien, stattfindet, haben beide Städte die Gelegenheit, ihre Bewerbung zu präsentieren. Im Anschluss stimmen die Pride-Organisationen, die Mitglieder der Association sind, ab, wer den Zuschlag erhält. Das Ergebnis wird voraussichtlich am 8. Oktober bekannt gegeben. Für die Präsidentin der European Pride Organizers Association, Kristine Garina, eine schwierige Entscheidung:

„Es ist sicherlich richtig, dass Lissabon und Magdeburg sehr unterschiedliche Städte sind und ihre Angebote ihre Einzigartigkeit widerspiegeln. Es wird eine schwierige Entscheidung für unsere Mitglieder, die nach dem Potenzial von EuroPride suchen werden, ein bleibendes Erbe zu hinterlassen und gleichzeitig eine Gelegenheit für Aktivismus und Feiern im Moment zu bieten.“

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