Schwimm-Weltverband streicht „offene Kategorie“ für trans* Sportlerinnen

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Der Schwimm-Weltverband, World Aquatics, hat bekannt gegeben, dass es beim bevorstehenden Schwimmweltcup in Berlin keine „offene Kategorie“ für trans* Sportlerinnen geben wird. Diese Entscheidung wurde getroffen, da bis zum Anmeldeschluss keine einzige Athletin Interesse an dieser Wettkampfkategorie gezeigt hat.

Die „offene Kategorie“ wurde im August dieses Jahres eingeführt, um trans* Frauen und nicht-binären Sportlerinnen die Möglichkeit zu bieten, trotz Ausschlusses von regulären Frauenwettkämpfen an Wettkämpfen teilzunehmen. Dieser Ausschluss wurde von mehreren internationalen Sportverbänden mit Gutachten begründet, die auf einen körperlichen Vorteil von trans* Sportlerinnen gegenüber cis Frauen hinweisen, selbst unter Hormonbehandlung.

World Aquatics hatte das Projekt als „bahnbrechendes Pilotprojekt“ gepriesen und betonte das Engagement der Organisation für die Inklusion von Schwimmer*innen aller Geschlechter und Geschlechtsidentitäten. Doch trotz dieser Bemühungen konnte keine Teilnehmerin für die „offene Kategorie“ gewonnen werden.

Der Deutsche Schwimmverband, der das Vorhaben unterstützte, bedauert die mangelnde Resonanz und betont die Notwendigkeit von Ursachenforschung. Die Arbeitsgruppe für offene Kategorien innerhalb von World Aquatics plant dennoch, das Projekt fortzusetzen und erwägt, Wettbewerbe der offenen Kategorie in Zukunft bei Masters-Veranstaltungen einzuführen.

Die Entscheidung von World Aquatics stieß jedoch auf Kritik von LGBTIQ*-Verbänden, darunter der Lesben- und Schwulenverband Deutschlands und die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (dgti). Diese Organisationen kritisierten die Einrichtung der Kategorie als nicht inklusiv und betonten, dass sie trans* Personen als Menschen zweiter Klasse kategorisiere.

Die Debatte über die Teilnahme von trans* Sportlerinnen an Wettkämpfen bleibt weiterhin ein kontroverses Thema im internationalen Sport. *mk Quelle: PinkNews

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