DAS SIXPACK FREIGESAUGT - METHODENWANDEL BEI DER LIPOSUKTION

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Die mit dem wenig eleganten Begriff „Fettabsaugung“ bezeichnete Technik der Liposuktion ist neben der Faltenbeseitigung die häufigste kosmetische Operation beim Mann. Dabei sollten die zur Wahl stehenden Methoden dem individuellen Fall entsprechend ausgewählt werden.

Zur Veranschaulichung klassifizieren wir Gewichtsprobleme in stark Übergewichtige, Übergewichtige und Normalgewichtige. Starkes Übergewicht oder Fettsucht kann krankheitsbedingt oder Folge einer psychischen Essstörung sein. Eine Diät mag dabei möglicherweise nicht die erwünschte Abhilfe schaffen. Somit bietet sich in diesem Fall eine klassische Absaugung an.

Übergewichtigkeit ist in erste Linie auf falsche Ernährung und/oder zu wenig körperliche Bewegung zurückzuführen. Der erste Schritt zur Gewichtsreduktion sollte daher nicht operativ sein, sondern in einer fachlich betreuten Diät liegen, da eine Liposuktion nur die Symptome, nicht aber die Ursachen korrigieren würde.

Normalgewichtigkeit bietet überhaupt keine Indikation für eine Fettabsaugung. Nichtsdestotrotz kann das angestrebte Sixpack, gerade in späterem Alter, kaum noch durch Gewichtsreduktion erreicht werden, weil gewisse Fettpartien für Diät und Sport nahezu unerreichbar sind. Hier kann die neue Wasserstrahltechnik ein Weg zur Abhilfe sein.

DAS VERFAHREN DER LIPOSUKTION

Bei der Fettabsaugung handelt es sich um eine umfangreiche, stationäre und teilweise unter Vollnarkose ausgeführt Operation. Sie sollte in jedem Fall von einem Fachmann mit umfangreicher Kenntnis, modernster Ausstattung und nachoperativer Beobachtung ausgeführt werden. Bei ungeübten Operateuren besteht das Risiko, dass innere Organe lebensgefährlich verletzt werden oder die hohe Dosierung des Narkotikums zu einem nachträglichen Kreislaufversagen führt.

Kernstück des bisherigen Verfahrens ist die Einführung einer großen Menge Tumeszenzflüssigkeit, die anschließend zusammen mit dem Fett abgesaugt wird. Diese Flüssigkeit besteht unter anderem aus Anästhetika, blutungshemmenden Mitteln und Enzymen zur Fettzersetzung.

Mit einer zwei Millimeter großen Kanüle werden die zu behandelnden Areale aufgeschwemmt. Die notwendigen 38 Millimeter langen Schnitte werden optimalerweise im Bauchnabel platziert. Narben sind dann weitgehend unauffällig. Die Kanüle ist mit einer Vakuumpumpe verbunden, die mit einem Unterdruck von 0,8 Atmosphären das Fett zur Mengenkontrolle in einen Messbecher befördert.

Die Nachbehandlung bei der Liposuktion ist ebenso wichtig wie die Operation. Das Fett befindet sich zwischen Haut und Muskulatur. Bei einer Feintunnelierung des Fettgewebes ist diese Zwischenschicht gewollter Weise nahezu schwammartig ausgehöhlt. Mit anderen Worten, Haut und Muskulatur sind kaum mehr miteinander verbunden. Aus diesem Grund wird sofort nach der Operation ein enges Mieder übergestreift, das je nach Umfang der Behandlung mindestens drei Wochen Tag und Nacht getragen werden muss, damit das Gewebe wieder straff wird.

Die Kosten des Eingriffes richten sich nach der Länge der Operation, die in Relation zur abgesaugten Fettmenge oder zum Aufwand der Methode steht. Kleine Eingriffe sind mit 3.000 Euro, mittlere mit 6.000 Euro, größere

mit über 9.000 Euro zu kalkulieren.

DIE WASSERSTRAHLTECHNIK

Seit 1982 wird in der Medizin die Wasserstrahltechnologie aufgrund des besonders gewebeschonenden Einsatzes verwendet. Im Oktober 2004 wurde auf dem Liposuktions-Weltkongress in Denver erstmals der Bodyjet

zur Fettabsaugung vorgestellt, der sich die besonders gewebeschonende Wirkungsweise des Wasserstrahls zur Lösung und Ausschwemmung der Fettzellen zunutze macht. Dabei wird das Fett- und Bindegewebe schonend

und exakt entfernt und das Relief der Bauchmuskulatur auch Sixpack genannt mit der Küretten-Kanüle in nie da gewesener Weise modelliert.

Mit der herkömmlichen Tumeszenzmethode ist aufgrund der Gewebeüberfrachtung mit Flüssigkeit zunächst kaum ein Nutzen zu erkennen und für einige Tage läuft Flüssigkeit aus den Hautschnitten, bevor die Konturverbesserung deutlich wird. Mit dem Bodyjet ist das vorherige Einbringen großer Flüssigkeitsmengen nicht mehr notwendig, weil ein feiner Wasserstrahl eingeschossen und sofort mit den gelösten Fettzellen wieder abgesaugt wird. Von erheblichen Vorteilen für den Patienten sind die deutlich kürzere OP-Dauer mit weniger traumatisierenden Einflüssen auf das Bindegewebe und eine wesentlich kürzere Erholungsphase.

Ebenso deutlich verbessert ist diese Technik im Hinblick auf die Entstehung von Blutergüssen. Damit wird auch ein stationärer Aufenthalt in der Klinik überflüssig. Leichte sportliche Übungen wie Crosstrainer, Rudermaschine oder Stepper sind schon wenige Tage nach dem Eingriff nicht nur möglich, sondern für Heilung und Gewebeschrumpfung sogar förderlich. Benötigte man mit den alten Techniken für die Korrektur des Bauches, der Taille oder der seitlichen Oberschenkelpartien noch zwei bis 2,5 Stunden, so ist die OP jetzt nach einer bis 1,5 Stunden abgeschlossen.

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