Kult: Flash Gordon

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Bild: Alex Raymond

Wenn Comics so richtig alt sind und der Held dann auch noch ein weißer Blonder, hat man schnell Angst, einem alten Ideal zu huldigen, gar einem rassistischen Dreck zu folgen.

Und ja, Flash Gordon ist ein muskulöser Weißer mit blonder Tolle, der die Damen beschützt und Welten rettet. Die Comics von Zeichner und Autor Alex Raymond (2. Oktober 1909 – 6. September 1956) erschienen erstmals 1934, sie sind also ein Kind ihrer Zeit. Und trotzdem kann man sie genießen, denn alles ist dermaßen überzeichnet und irgendwie auch oll, dass es eine pure Freude für den aufgeklärten Geist ist.

Die Geschichten um den geradezu omnipotenten Flash Gordon, seine aufgekratzte Geliebte Dale Arden und den allwissenden Wissenschaftler Dr. Hans Zarkov wurden ab 1936 mit Schwimmweltmeister Buster Crabbe als Flash mehrmals verfilmt (jeder Raketenstart ein Lacher, jede Szene Travestie der Extraklasse). 1980 kam die recht erfolgreiche Neuverfilmung in die Kinos, auch die Glam-Rockband Queen war mit von der Partie und sang das Titellied ... Nach und nach erscheinen die Comics nun beim Hannibal Verlag gesammelt neu. Eine feine Sache.

Alex Raymond: FLASH GORDON 
AUF DEM PLANETEN MONGO
 – DIE SONNTAGSSEITEN 1934–1937, 
Übersetzung: Alan Tepper, Hardcover, 25 x 28 cm, 208 Seiten Durchgehend farbig bebildert, ISBN 978-3-85445-659-9


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