Gut geöltes Stripperdrama

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Magic Mike XXL hat all das, was den ersten Teil luftleicht und amüsant machte, ohne sich dafür mit einem aufgesetzten Sozialdrama entschuldigen zu müssen. Schön.

Foto: Warner

Die Werbekampagnen für Magic Mike XXL ließen es vermuten: Warner Bros. weiß sehr genau, dass sich mit Channing Tatums Bauchmuskeln und den Brustmuskeln von Joe Manganiello nicht nur Hausfrauen, sondern auch Homosexuelle jeden Alters ein zweites Mal hinter dem Ofen hervorlocken lassen. Bei zwei deutschen CSDs fuhren Magic Mike XXL-Wagen mit, auf denen zwar nicht, wie beim Pride in L. A., Matt Bomer und Channing Tatum persönlich tanzten, die aber ein deutliches optisches Zeichen waren: Mike will seinen Zauberstab auch für uns schwenken. Soll er ruhig machen.

Besonders, weil der zweite Teil des Stripperdramas eigentlich kein Drama mehr ist, sondern nur die zuckerwatteweichen Momente und erotischen Schauwerte des ersten Films nimmt und sie in eine, eher vorgeschobene, Handlung über eine Stripper-Convention in Myrtle Beach verpackt. Aber war wirklich irgendwer im ersten Teil, um sich die moralischen Überlegungen von Stephen Soderbergh zum Zustand des nackten amerikanischen Proletariats anzusehen? Eben.

Die Jungs, unter denen dieses Mal dankenswerterweise auch ein paar hübsche farbige Stripschüler sind, verfangen sich auf ihrem Roadtrip nicht nur in einem Dragclub, sondern auch in Frauen im besten Alter und ineinander ... was dazu führt, dass sie alles ganz anders, aber viel besser machen, als sie erst dachten. Amüsant, heiß und quasi schwul. Was will man(n) mehr?

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