KINO: Eine fantastische Frau

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Der neue Streifen des Chilenen Sebastian Lelio nimmt sich eines Themas an, das in der Filmkunst meist nur klischeehaft angerissen wird. Transgender kommen in Hollywood wenn überhaupt als Prostituierte oder Damendarsteller vor. Die tatsächlichen Probleme, die durch Ablehnung im Alltag entstehen, werden selten aufgearbeitet.

In „Eine fantastische Frau“ ist das anders. Marina, die nach dem überraschenden Tod ihres Geliebten um die Anerkennung als Witwe kämpft, muss nicht nur mit den auch in heterosexuellen Familien üblichen Erbstreitereien klarkommen, sondern erfährt diese verstärkt durch die Anfeindung ihrer geschlechtlichen Identität als Transgender. Die Herangehensweise der Filmmacher ermöglicht Schwulen emotionalen Zugang zu einem Thema, das vor der Möglichkeit einer Ehe auch wie ein Damoklesschwert über homosexuellen Beziehungen schwebte: Was macht Familie aus? Liebe und persönliche Entscheidung, oder Blutsverwandtschaft? 

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Kinostart: 7. September 2017

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