DOMPTEUR MOONER und die Kunst

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Man kennt ihn als DJ und Remixer cooler Tracks wie „Gadda-Da-Vida“ von Boney M. oder „Take a Chance“ von Queen Samantha. Er kann und ist aber mehr.

MIT DER BILDENDEN KUNST HAST DU ERST BEGONNEN, ODER? EIGENTLICH BIST DU JA MUSIKER ...

Ich bin kein Musiker und war nie einer. Ich habe Kunst an der Akademie studiert. Ich hatte aber nie auf das Kunstgeschehen Lust. Viel spannender fand ich illegale Partys. Später bin ich dann DJ geworden. Musik hat mich immer mehr als alles andere interessiert. Das Nachtleben hat mich vor etwa drei Jahren plötzlich enorm gelangweilt. Ich habe einen Kunstpreis gewonnen, und fortan mich wieder mehr mit Kunst beschäftigt.

JEDEN TAG PRÄSENTIERST DU EIN NEUES WERK. WAS IST DIE IDEE DAHINTER?

Kunst sollte meiner Meinung nach nicht in Galerien für eine 1%-Elite verkauft werden. Das hat viele Nachteile. Kunst sollte für jedermann leistbar sein. Kunst sollte für jedermann direkt zugänglich sein. Daher ist das Internet meiner Meinung nach ein perfekter Ort für meine Collagen. Facebook benutzt mich. Das hat mir mächtig gestunken, vor allem, nachdem ich von „Apply Magic Sauce“ erfahren habe. Ich war wütend. Meine Wut ist in Aktionismus umgeschlagen. Ich wollte Facebook mit seinen eigenen Waffen schlagen. Du benutzt mich – ich benutze dich! Die „Everyday Collage“ verbindet nun all das mit einem 365-Tage-Projekt.

WAS BESCHÄFTIGT DICH GERADE AUSSER DER KUNST?

Vintage Motocross, Typo, Bücher, Architektur, Philosophie, Ethnologie, Sex, scharfe Klingen, Dinge mit Geschichte(n), Pomade, Meditation, Holz, Neon, Autolack, Silikon, musique concréte, Filme, Focussing, Technologie, Handwerk ...

HAST DU NOCH ZEIT FÜR MUSIK?

In meiner über 20-jährigen DJ-Zeit hatte ich immer wieder musikalische Tiefpunkte, also Zeiten, in denen ich Musik nicht mehr hören kann und nicht mehr daran glaube. Ich bin gerade über diesen Punkt hinweg.

WAS INSPIRIERT DICH?

Klarheit, Natur, Offenheit, Stille, Gesprächsfetzen aus dem Radio, Statements, weggeworfene Zeitschriften, Verpackungsmüll, Synchronizität und Espresso.

*Interview: Michael Rädel

www.emanuelmooner.com, www.instagram.com/dompteurmooner


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