Erika und Klaus Mann

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Das Schwule Museum* in Berlin widmet sich in einer Ausstellung den Kindern von Thomas Mann.

Erika Mann, erstes Kind von Katia und Thomas Mann, „sollte eigentlich ein Junge werden“. Ihr Geschlecht bei der Geburt enttäuschte zwar den berühmten Vater Thomas Mann, trotzdem wurde sie Papas Liebling. Der ein Jahr jüngere Bruder Klaus wurde zum wichtigsten Mensch in ihrem Leben. „Klaus entwarf Stücke, Erika beteiligte sich an der Realisierung. Bald brachen die Geschwister alle Beziehungen zum Theater ab, um auf Weltreise zu gehen. Geld spielte keine Rolle, man improvisierte, stürzte sich ins Abenteuer, die Eltern zahlten. Als ‚the famous Mann Twins‘ eroberten sie Sympathien in Amerika und Asien, teilten Freundschaften und auch Drogen. Erika war für den labilen selbstmordgefährdeten Bruder unentbehrlich“, verrät das Schwule Museum*. „Natürlich interessieren wir uns für die schwulen und lesbischen Geschichten rund um das Geschwisterpaar: Klaus Mann hat früh seine Homosexualität literarisch ausgestellt. Erika war weitaus dezenter. Aber auch hier gibt es eindringliche Exponate für ein freizügiges Leben, das die Konventionen der Zeit souverän überging.“

Zu sehen sind in der Ausstellung auch die berühmten Gemälde der Mann-Familie von Rinaldo Hopf. Sehenswert, absolut. 

28.11.2016 – 30.1.2017, „Es ist also ein Mädchen: Hommage an Erika und Klaus Mann“, Schwules Museum*, Berlin, www.schwulesmuseum.de

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