Martin Arz: Männerakte, München, Malerei

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Bild: Martin Arz „Noch nicht badender Riese“

Bild: Martin Arz „Badender Riese“

Seit Ende der 1980er bereichert Martin Arz die Kunstwelt als Autor von Büchern wie „Fettie macht ’ne Arschbombe“ oder „Münchner Gsindl“ und auch als Maler. Wir sprachen mit ihm über die Malerei.

Deine Kunst wirkt, als ob du auf eher unspektakuläre Schinken erotische oder pop-artige Motive setzt. Ist dem so?

Ganz genau. Ich bezeichne meine Kunst daher auch als Pep-ups im Sinne von „etwas aufpeppen“. Die Landschaftsbilder, die ich als Hintergründe verwende, entdecke ich zum Beispiel auf Flohmärkten, auch wenn das aufgrund von Corona lange nicht machbar war.

Foto: A. Deeg

Worauf achtest du da und wie entsteht bei dir ein Bild?

Die Hintergrundbilder – meist Werke aus dem späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert – sollten nicht zu stümperhaft sein. Wenn mir ein Gemälde zusagt, dann überlege ich mir, wie ich meine Motive einsetze, die Proportionen müssen ja stimmen, aber in dem Sinne, dass ich sie zu Riesen mache, sonst wären sie ja nur kleine Punkte in der Landschaft.

Bild: Martin Arz „Badender Riese“

Männerakte sind für dich …

… supersensationell schön, umwerfend … Es gibt fast nichts Schöneres. Meine Männer stehen mir allerdings nicht Modell, ich sammele schon seit Jahrzehnten Fotografien, auch aus Zeitschriften, die mich zum Motiv inspirieren.

Stichwort Kitsch.

Da bin ich ambivalent. Ich liebe ihn, aber ich mag ihn auch nicht. Meine Bilder sollen nicht kitschig sein, auch nicht die verwendeten Hintergründe.

Wie lebt es sich als Künstler in München?

Sehr gut! Natürlich zahlt man sich in München dumm und dämlich, aber ich habe hier viele Kontakte zu Off-Galerien und merke, dass gerade eine neue Generation an Galerien erwacht. München ist eine aufregende Kulturstadt!

Hast du denn ein Atelier?

Nein, ich hatte, aber jetzt male ich zu Hause. Eigentlich war es mal eine finanzielle Frage, aber mittlerweile wäre ich einfach zu faul, durch die ganze Stadt zu fahren, um malen zu können.  

*Interview: Michael Rädel

www.martin-arz.de


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