KODALINE: „FÜR DEN WÜRDE ER SCHWUL WERDEN“

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Steve Garrigan (26), Mark Prendergast (26), Vinny May (25) und Jason Boland (27) sind vier fesche Iren, die als Kodaline dabei sind, sich auch außerhalb der Heimat zu etablieren. „Coming Up for Air“ heißt das neue Album des Quartetts, und wer etwa die Musik von Keane oder Coldplay mag, wird seine Freude daran haben. Wir unterhielten uns mit Sänger Steve Garrigan.

STEVE, ES IST SPÄTER FREITAGNACHMITTAG. WAS HAST DU FÜRS WOCHENENDE GEPLANT?

Bier trinken. Und danach noch mehr Bier trinken.

IHR HABT EUER NEUES ALBUM „COMING UP FOR AIR“ ZUM TEIL IN LOS ANGELES AUFGENOMMEN, MIT DEM PRODUZENTEN JACKNIFE LEE, DEN MAN VON R.E.M.- ODER SNOW-PATROL-PLATTEN KENNT. WAS HABT IHR DORT GETRUNKEN?

Du wirst es kaum glauben: So gut wie gar keinen Alkohol. Im Studio mit Jacknife gab es den ganzen Tag Tee, bis zu zwanzig Tassen am Tag habe ich in mich hineingeschüttet. Der viele Tee hat ganz klar meinen Einfallsreichtum unterstützt.

HÖRT SICH DIE NEUE PLATTE AUCH WEGEN DES VIELEN TEES DEUTLICH ELEKTRONISCHER UND SYMPHONISCHER AN ALS EUER DEBÜT „IN A PERFECT WORLD?“

Das liegt vielleicht an unserer neuen Lieblingsteesorte. Bei diesem Album haben wir überwiegend Pfefferminz-Brennnessel getrunken anstatt nur Pfefferminz. (lacht) Wir wollten natürlich auch andere Sounds und Ideen einfließen lassen, uns als Band entwickeln, nicht wieder dasselbe machen. Ist ja klar. Wir sind stolzer auf das neue Album als auf das erste.

WIESO?

Der Klang ist einfach so viel größer und satter. Und während ich das erste Album fast alleine geschrieben habe, haben wir hier wirklich als Gemeinschaft gearbeitet.

„AUTOPILOT“ HANDELT ALSO NICHT VON EURER ARBEITSWEISE?

Oh nein, den Song haben wir irgendwo mitten in Amerika in einem Highway-Motel geschrieben. Ich will auch hier gar nicht den dicken Max machen. Wir sind wahnsinnig nervös, wie die neue Platte wohl ankommen wird. Wenn die Leute draußen sie nur ein Viertel so gut finden wie wir selbst, dann wären wir schon sehr zufrieden.

DER SOUND IST ECHT SEHR CINEASTISCH UND BOMBASTISCH. IHR KONNTET BEREITS MEHRERE SONGS IN FILMEN WIE „DAS SCHICKSAL IST EIN MIESER VERRÄTER“ UNTERBRINGEN. WEISST DU DENN, WORAN DAS LIEGT?

Nein, wir suchen die Antwort auch nicht. Wir schreiben ja nicht mit irgendwelchen Shows im Hinterkopf, sondern ganz egoistisch nur für uns. Und dann passiert eben, was passiert. Wir hatten natürlich sehr viel Schwein, dass die Musik immer wieder in Filmen auftaucht.

GUCKST DU SELBST GERN FILME?

Ich bin ein Filmbesessener. (lacht) Am liebsten mag ich Horrorfilme und Science-Fiction. Wenn du von mir noch eine Empfehlung brauchst: „Birdman“ ist wirklich so fantastisch, wie alle sagen. Und der Soundtrack ist wirklich genial.

BIST DU SINGLE?

Ja. Ich bin jung und frei, und so soll es noch eine Weile bleiben. Unser Schlagzeuger ist seit acht Jahren mit seiner Freundin zusammen und hat sich gerade verlobt, auch unser Bassist ist in einer langen Beziehung, aber unser Gitarrist Mark und ich, wir sind single und genießen diesen Zustand.

WER SIND DEINE GRÖSSTEN IDOLE?

Bruce Springsteen ist mein Held. Und von den Leuten in unserem Alter finde ich Paolo Nutini klasse.

ICH HABE GELESEN, DASS DU EIN BISSCHEN AUF PAOLO NUTINI STEHST. HAST DU NICHT SOGAR GESAGT, SEIT DU IHN KENNENGELERNT HAST, BIST DU EIN BISSCHEN SCHWUL.

(lacht) Na ja, ich finde Paolo super, aber schwul hat er mich nicht gemacht. Das Zitat stammt von unserem Gitarristen Mark. Er hat gesagt, wenn er Paolo bekommen könnte, würde er mit Vergnügen schwul für ihn werden. Soweit ich weiß, hat es zwischen den beiden aber noch nicht gefunkt. (lacht)

•Interview: Steffen Rüth

Internet: www.kodaline.com

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