HURTS kennen den Weg zu Glück und Zufriedenheit

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Auch für Hurts sind es wilde Zeiten – mit den Höhen und Tiefen, die wir alle erleben.

Foto: Bryan Adams

Theo Hutchcraft und Adam Anderson sind zum Beispiel noch immer glücklich darüber, wie „Beautiful Ones“ aufgenommen wurde und dass es die deutsche CSD-Hymne war: „Was besonders großartig ist, da es so ein besonderes Jahr wurde – jetzt, wo die Heirat legalisiert ist“, sagt Theo. „Obwohl es eigenartig bleibt, dass es nicht vorher passiert ist … war auch in Großbritannien so. Aber noch eigenartiger ist, dass Merkel die Stimmen freigegeben hat, obwohl sie selbst nicht dafür war – das macht es letztlich fast cool, dass sie es so gehandhabt hat.“

Auf der anderen Seite haben sie auch damit zu kämpfen, dass es zum Brexit kam. „Jetzt kann man nichts mehr daran ändern“, meint Adam. „Du musst Demokratie respektieren. So haben die Menschen gewählt – aus welchem Grund auch immer. Das Ganze wird unser Leben schwieriger machen.“ Auch sie haben es nicht kommen sehen. „Eine Menge Menschen sind sehr unglücklich mit ihrem Leben. Sie haben das Gefühl, alles sei gegen sie. Sie wollen nur eine Veränderung, und es interessiert kaum, wie diese aussieht. Sie haben nichts zu verlieren.“ Obwohl Theo und Adam eigentlich selbst aus dieser Welt stammen, geben sie zu, dass sie den Kontakt zu ihr verloren haben. „Du umgibst dich einfach mit Menschen, die mit dir einer Meinung sind.“ Und gerade was ihre Musik angeht, ist die Hurts-Blase denkbar klein – sie besteht nur aus ihnen beiden.

„Wir beide genügen uns“, nickt Adam. „Manchmal spielt man es anderen vor, aber meistens wissen wir schon, ob ein Song gut ist. Wir sind sehr realistisch.“ Theo ergänzt: „Und wenn wir beide etwas mögen, dann sind das schon mal zwei. Wenn du alleine wärst, wäre es schwer zu erkennen, was Qualität hat.“ Was nicht heißt, dass es dadurch einfacher wird. „Wir sind sehr perfektionistisch. Wir könnten wortwörtlich ewig an einem Album arbeiten. Aber man muss eine Balance finden: Okay kann auch okay sein.“ Nicht, dass irgendjemand außer ihnen etwas Unperfektes auf dem neuen Album „Desire“ wahrnehmen würde. „Ja, total“, lacht Adam. „Wir haben das Album Montagnacht beendet und bis drei Uhr morgens daran gearbeitet, um noch einen kleinen Sound hinzubekommen … und am nächsten Tag dachten wir, das hört niemand!“ Beide lachen wieder. „Aber der Grund dafür, dass wir das tun müssen: Es ist der einzige Weg, dass du zufrieden und glücklich bist“, erklärt Theo.

Und das sind sie mit den neuen Liedern voll und ganz. Es ist ein Album voller verschiedener Klänge und Dynamiken. Adam: „Jeder Song hat seine eigene Identität. Wir sind keine Band, über die man einfach sagen kann, alle Lieder klingen so und so. Wir machen Popmusik – und das gibt uns die Freiheit zum Experimentieren. Es ist sogar unsere Verantwortung zu experimentieren.“ Und wenn der letzte Track an Take That erinnert, dann gehört das dazu. „Ja, ähnliche Akkorde“, lachen sie. Wie es ihnen überhaupt gut zu gehen scheint – wilde Zeiten hin oder her.

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