Limitiert, neonfarbig und #MACHO

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Foto: Scorpio Music

Travestie? Ein bisschen zumindest, denn die Sänger und der Tänzer der in den 1970er- und 1980er-Jahren so erfolgreichen Pop-Disco-Truppe spielten mit schwulen Stereotypen, um ihren Fans auch optisch etwas zu bieten. Es gab den Cowboy, den Bauarbeiter, den American Native, den Polizisten, den Arbeiter und den Ledermann.

Die Producer Jacques Morali und Henri Belolo (heterosexuell!) ** hatten zuvor schon mit The Ritchie Family weltweite Erfolge feiern können, bei der Truppe Village People gab es (noch) stampfendere Musik und Refrains, die mehr zum Mitsingen denn zum Posen einluden.

Die Hits kamen zwischen 1977 und 1985 wie am Fließband, wenn auch ab 1980 die USA als Markt wegfielen, was hier nicht im Radio gespielt wurde, kam nicht in die Charts. Und bis 1983 und der Pop-High-Energy-Welle war Klubmusik in US-Radios verpönt – in Europa und Asien feierten die Village People (und auch all die anderen Disco-Projekte) mit neuen Sounds aber weitere Erfolge.

Und jetzt gibt es (einmal mehr) die Charterfolge der Village People auf einem Tonträger. Allerdings auf neongrünem Vinyl! „Go West: The Very Best of the Village People“ vereint die größten Hits. Unsere Anspieltipps sind „San Francisco (You’ve Got Me)“ (Platz 1 der US-Dancecharts 1977), „Can’t Stop the Music“ (Platz 10 in Deutschland 1980) und „Macho Man“ (1978 Platz 25 in den USA) sowie „In the Navy“, das 1979 überall auf der Welt Spitzenplätze erklomm und dank homoerotischer Wortspiele zum Skandälchen wurde. Und ja, der 1978er-Nummer-eins-Hits „Y.M.C.A.“ ist auch mit drauf.

** Funfact: Die beiden Producer versorgten einst auch Eartha Kitt mit Hits wie „I Love Men“



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