MARINA ist ohne Diamanten aber mit Himmel zurück

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Foto: Screenshot Video / Warner Music

Sie ist eine der auffälligsten Stimmen im modernen Musikbusiness. Mit „Marina and the Diamonds“ erschuf sie Ende der 2000er-Jahre eine Pop-Persona, die sie über drei musikalisch höchst verschiedene Alben begleitete. Seit 2015 war es plötzlich still. 

Nur in Kooperationen mit den Hitproduzenten von „Clean Bandit“ wurde Marina Diamandis, so der Geburtsname der griechisch-walisischen Sängerin, noch gehört – allerdings so unverkennbar, dass selbst Fans von „Clean Bandit“ fragten, ob das nun ein Lied „ihrer“ Band in Kooperation mit Marina sei, oder nicht doch eher Marina mit „Clean Bandit“. Tatsächlich ist „Disconnect“ bereits 2015 von beiden beim „Coachella“-Festival aufgeführt worden und dann erst 2017 als erfolgreiche Single erschienen.

Das Lied kann als deutliche Ansage Marinas verstanden werden: Es handelt davon, sich abkoppeln zu wollen, Luft holen zu müssen. Genau das tat Marina nach dem 2015er-Album „Froot“ musikalisch bis zur letzten Woche. 

Comeback als Person statt Persona

„Handmade Heaven“ ist die überraschend veröffentlichte Single, die die Kunstfigur „Marina and the Diamonds“ hinter sich gelassen hat. MARINA hat sie wieder selbst geschrieben und dann mit Grammy-Gewinner Joel Little (Lorde, Khalid, Sam Smith) als opulent-wogender Piano-Popsong produziert. Sie findet dabei zur alten Stärken zurück, besonders ihre Stimmvarianz zwischen warmen Alt und sich überschlagend-fröhlicher Kopfstimme zur Geltung kommen zu lassen, ohne das in zuviel Eurodance zu ertränken. „Handmade Heaven“ ist ein typischer Grower: Spätestens nach dem dritten Mal hören hat sich MARINA vom Ohr ins Herz vorgearbeitet und will da irgendwie auch nicht mehr raus. Gut, dass ein ganzes Album angekündigt ist, das den erzeugten Hunger nach mehr stillen soll. 

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