Max Prosa im Interview

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Abi mit 17. Abgebrochenes Studium der Physik und Philosophie. Erste Auftritte im Untergrund. Entdeckung der Liebe zum Folkrock. Es folgte der Umzug aus der bürgerlichen Idylle Berlin-Charlottenburgs in die verdreckte Gegenwelt von Neukölln. Und die Verpuppung vom in den Tag lebenden Straßenmusiker zum ernst zu nehmenden Künstler mit einem prall gefüllten Rucksack voller Ambitionen. Im Herbst ist er mit Clueso auf Tour, bald kommt eine EP und im Frühjahr 2012 dann das lang erwartete Album

DER ALBUMNAME „DIE PHANTASIE WIRD SIEGEN“ HAT DURCHAUS EINEN BEZUG ZU DEINEM LEBEN, ODER? AUS DEM PHYSIK- UND PHILOSOPHIE-STUDENT WURDE EIN MUSIKER ...

Ja, der Albumname trifft in vielen Belangen auf mein Leben zu, natürlich auch darauf, dass ich einmal Physik studiert habe und dann Musiker wurde. Viele Entscheidungen, die ich getroffen habe, waren gegen das, was auf der Hand lag und vorgegeben schien – und für irgendwas Neues, das sich erst erschließen musste. Da hab ich immer still gehofft, die Phantasie wird siegen.

WIE WICHTIG IST DIR FREIHEIT?

Na, total wichtig! Sie kann aber auch einschränken, wenn man sie sich vornimmt. Das klappt nicht ...

UND WIE POLITISCH BIST DU?

Meine Musik ist unpolitisch. Ich als Mensch ... hm, auch eher unpolitisch. Die Politik, das was man so in den Medien mitbekommt, ist so ein abstraktes Konstrukt, das hat wenig mit meinem Leben zu tun. Aber das Politische im Zwischenmenschlichen, das ist sehr wichtig.

WIE NUTZT DU DIE STÄDTE, DIE DU AUF TOUR BESUCHST?

Kaum, denn ich habe kaum Zeit. Man kommt an, macht den Soundcheck, etwas rumgehen – das war’s dann schon. Ich bekomme nur einen kleinen Eindruck.

WAS MACHT DIR MEHR SPASS: LIVE ZU MUSIZIEREN ODER IM STUDIO ZU PRODUZIEREN?

Beides würde ich vermissen, aber beides ist sehr unterschiedlich. Bei der Arbeit im Studio liegt aller Ausdruck in der Musik selbst, beim Spielen vor Publikum verlagert sich das ein wenig auf die Wirkung der Personen, die auf der Bühne stehen.

WO TRIFFT MAN DICH ABENDS?

Na ja, ich gehe selten aus. Wenn, dann in so Soulschuppen in Berlin-Neukölln. Oder mit Freunden was trinken ...

*Interview: Michael Rädel

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