THOMAS ANDERS „... weil es mir einfach Spaß macht ...“

by

Wie viele gibt es schon, die so lange dabei sind wie er? Letztens kam sogar jemand zu Thomas Anders und sagte: „Solange ich lebe, gibt es sie schon.“ Und er frage sich lachend: „Ist das jetzt ein Kompliment?“

Foto: Sony Music

Eigentlich gibt es ja heutzutage nichts Normaleres, als ein Album in deutscher Sprache aufzunehmen und zu veröffentlichen, selbst wenn es das Erste ist, das man in einer über dreißig Jahre langen Karriere auf diese Art produziert. Aber anderseits ist Thomas Anders nun einmal nicht irgendein Sänger, sondern die Hälfte von Modern Talking, die sich nicht von den alten Hits distanziert hat. Er tourt weltweit mit diesen und seinen eigenen Songs, und hat ein sehr viel größeres internationales Publikum als er Fans zu Hause besitzt – und das sind auch nicht gerade wenige. Diese Entscheidung ist also doch ausnahmsweise ein bisschen eigenartig.

„Stimmt“, gibt Thomas Anders nach kurzem Nachdenken zu, „aber ich bin immer für Überraschungen gut. Ich probiere immer wieder was anderes aus.“ Seit dem ersten Ende von Modern Talking hat er mehr als zehn Soloalben aufgenommen – darunter auch ein Weihnachts- und ein Jazzalbum. „Das bedeutet natürlich nicht, dass ich nie wieder englisch singen werde oder dass meine ausländischen Fans jetzt nur die deutschen Lieder hören müssen.“ Er hofft aber, dass „Der beste Tag meines Lebens“ sie trotzdem begeistern wird, nicht nur, weil echte Fans ja erst einmal alles interessant finden, was von ihrem Idol neu erscheint. „Da die Titel tanzbar sind und nicht so weit weg von Modern Talking, werden die bestimmt ziemlich happy damit sein.“ Natürlich kann er auch jederzeit englische Versionen davon aufnehmen, die Produktionen stehen ja. „Und es sind schon viele Sachen drauf, die auch perfekt auf Englisch funktionieren können.“

Seit gut fünf Jahren trägt er sich schon mit dem Gedanken, dieses Album aufzunehmen, aber für das Projekt brauchte er Zeit und Anlauf, „denn ich musste mich erst einmal reinfinden, in dieser Sprache zu singen. Wenn man 33 Jahre nur englisch gesungen hat, dann hat man seine Stilistik und eine Art der Interpretation.“ Nach und nach fanden sich die richtigen Produzenten und Lieder, und natürlich macht er sich keine Sorgen, damit auf die Bühne zu gehen. So etwas wie Lampenfieber kennt Thomas Anders nicht, „weil es mir einfach Spaß macht.“

Egal ob man zu seinen Fans oder seinen Hatern gehört – dass dieser Mann für eine entspannte und optimistische Lebenshaltung steht, kann man schwer bezweifeln. „Ich bin jetzt nicht der lebende Baldriandrops, aber es ist eben meine Grundeinstellung, positiv, kraftvoll und mit Freude durchs Leben zu gehen.“ Sonst könnte man wohl auch nicht zum tausendsten Mal „Cheri, Cheri Lady“ singen, und er hat auch weiterhin vor, seinem Publikum das zu geben, was es sich wünscht. „Es gibt ja Künstler, die tragen die Bürde ihrer Karriere mit sich, die brechen fast darunter zusammen. Aber sieh es mal leicht, denke ich. Danke, dass ich die Chance hatte, das alles miterleben zu dürfen!“ *fis

Back to topbutton