BRIGITTE SKROTHUM: „ICH HABE MEIN LEBEN ZURÜCK“

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Vor einigen Wochen wurde ich bei Facebook geblockt, hier äußert sich die Große.

„Mein Name Brigitte Skrothum sei nicht mein echter Name und die Angabe des echten Namens sei ja ein Grundstein zur Sicherheit der Gemeinschaft. Ja, stimmt, ich bin so gefährlich!!!

In letzter Zeit konnte ich meine Transenfreundinnen schon gar nicht mehr finden, weil fast alle aus gleichem Grund absurde andere Namen angenommen hatten, sodass man nicht mehr wusste, ist sie das jetzt oder ist es ein Fake? Ich soll also meinen Pass einscannen seitenweise Erklärungen, welche Dokumente ich am liebsten gleich alle einreichen soll, aber irgendwie kein Button und keine E-Mail-Adresse, wohin denn genau ... Na, vielleicht habe ich auch nicht richtig gesucht, denn es ist ja eh verboten, Personalausweis oder Reiseausweis zu scannen. Es ist gesetzlich verboten. Ist so.

Foto: Benno Kraehahn

Ich habe in letzter Zeit extra kaum noch etwas kommentiert oder gepostet, damit mich nicht einer dieser elendigen Wesen meldet, die in den vergangenen Monaten diese Anti-Transen-Kampagne auf Facebook fahren und alles melden, was mehr Spaß und Freude am Leben hat als sie selbst. Aber kaum hatte ich mal wieder was kommentiert: boing du gefährdest die Sicherheit der Gemeinschaft. Ich schätze mal, dass es einfach reicht, dreimal ein Profil zu melden, jeweils mit einem anderen, extra dafür angelegten Zugang. Und das reicht dann auch schon. Weg ist das Profil. Solche Vorgänge muss eine so große Firma wie Facebook sicher automatisieren. Und wenn da wirklich ein Büro voller Menschen sitzt, die das per Hand durchgehen, hätten die ja wohl inzwischen aus San Francisco mal gehört, dass Facebook die Transen gar nicht verlieren will, denn uns kennt ja jeder real unter diesem Namen, also eigentlich alles o. k. Jetzt habe ich fünf Jahre ehrenamtlich Inhalte für die Firma eingetragen, es reicht dann auch. Es war eine schöne Zeit, aber auch eine schöne Zeitverschwendung. Ich lese wieder Bücher. In der Bahn schaue ich neuerdings aus dem Fenster oh, es ist Frühling, alles blüht und grünt. Ich versuche, mit dem Finger auf der Fensterscheibe des ICE weiterzuwischen. Nicht nötig, der Zug fährt und es kommen immer neue wunderschöne Bilder vorbei, ganz von selbst. Danke für den Arschtritt, Facebook, ich hab mein Leben zurück.“ Brigitte Skrothum

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