Ades Zabel im Interview

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Foto: xamax

Als Neuköllner Langzeitarbeitslose Edith Schröder ist Ades Zabel (54) berüchtigt – dabei ist er alles andere als eine Hartz-IV-Nudel. Das Urgestein der Berliner Travestieszene steht für Kabarett-Comedy pur. Auch aus dem BKA-Theater sind er und seine Shows nicht wegzudenken. Und kochen kann er auch noch …

Das BKA wird dreißig. Erinnerst du dich noch an deinen Dreißigsten? Gab’s da eher eine fette Fete oder einen mondänen Umtrunk?

(lacht laut auf) An meinen Dreißigsten kann ich mich leider nicht mehr erinnern, aber es war wohl eher eine fette Fete.

Edith Schröder, Brigitte Wuttke und Jutta Hartmann gehören zum festen Inventar des BKA-Theaters. Welche deiner Figuren ist dir eigentlich die liebste und wieso?

Schon die Edith. Die ist quasi die einfachste Figur, da muss ich fast nicht überlegen, sondern kann aus der Rolle heraus agieren.

Foto: M. Rädel

Auf welche besonderen Momente blickst du in Verbindung mit dem BKA zurück? Was ist super gelaufen? Gab es auch Desaster?

Da habe ich meinen „Hotte“ – Olaf Wriedt – kennengelernt, meine große Liebe, und mit dem hatte ich mal Sex im BKA-Fahrstuhl ... Der fährt ja so langsam. Ein Desaster war vor vielen Jahren eine Silvestershow: Die war damals sehr teuer für die Zuschauer, aber leider reichte das Buffet nur für die Hälfte der Gäste. Wir mussten nach der Pause wieder auf die Bühne. Da war nichts mehr zu retten!

Jutta, Biggy und Edith – Charaktere deiner Show – haben der Gentrifizierung ihres Neuköllns den Kampf angesagt. In welchem Kiez lebst du eigentlich privat?

Ich bin Wahl-Ossi seit 1999 und lebe in Friedrichshain in den Stalinbauten. Auch wenn hier manchmal zu viele Touristen sind, liebe ich meinen Kiez. Noch ist es hier ganz gemütlich.

Gibt es Dinge in diesem Jahr, denen du entgegenfieberst? Osterbrunch? Fernsehauftritte? Hölzerne Hochzeit? Sommerschlussverkauf? Vollmondparty?

Ich freue mich immer auf den Sommer, vor allem auf mein Open Air in der Hasenheide am 5. August. Da ist immer eine ganz besondere Stimmung.

Was wissen die wenigsten von dir?

Wahrscheinlich, dass ich sehr gut kochen kann. Die Leute sehen mich auf der Bühne einen Döner-Shake machen und können sich das [Kochtalent] dann ganz schlecht vorstellen.

*Interview: Dennis Stephan

28. – 31.3., Ades Zabel, Biggy van Blond & Bob Schneider: Die wilden Weiber von Neukölln, BKA-Theater, Mehringdamm 34, Berlin, www.bka-theater.de / www.adeszabel.de

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