Daniel Donskoy: „Rumrennen wie ein angef*cktes Eichhörnchen“

by

Foto: Ray Burmiston

Ja, es ist DER aus der Serie „Sankt Maik“. Aber der Künstler hat noch viel mehr auf dem Kasten. Wir sprachen mit Daniel Donskoy, der 1990 in Moskau geboren wurde und unter anderem in London und New York Schauspiel und Musical lernte. Am 25.1. erscheint DONSKOYs Single „Cry By The River“.

Du sprichst gleich vier Muttersprachen: Hebräisch, Deutsch, Englisch und Russisch, aufgewachsen bist du in Tel Aviv, jetzt lebst du in Berlin. Wie definierst du Heimat?

Geografisch habe ich das aufgegeben, weil das für mich einfach keinen Sinn macht. Natürlich waren Tel Aviv und London meine Heimat. Es ist aber eher so, dass ich jetzt dort Heimatgefühle habe, wo ich mich in dem Moment gut fühle, wo Menschen sind, die mir etwas bedeuten (zumindest einer!), wo ich mich konzentrieren kann, wo ich einen Platz zum Schlafen habe.

Foto: Ray Burmiston

Wer dich nur als Schauspieler kennt, der wird überrascht sein, dass du auch singst. Dabei, so ist es zumindest zu lesen, hast du schon mit gerade fünf Jahren begonnen, Klavier zu spielen. Welche Kunst ist dir die liebste?

Die sind zum Glück nicht zu vergleichen, daher muss ich mich auch nicht entscheiden. Bei der Musik ist unschlagbar, dass du die Leute in dem Moment direkt in DEIN Herz schauen lässt. Du bekommst sofort Feedback, man teilt den Moment zeitgleich mit dem Publikum. Bei der Schauspielerei drehst du und bekommst erst Feedback, etwa auf Social Media, wenn es dann später ausgestrahlt wird. Beim Spiel muss es dir genug sein, eine Rolle zu verkörpern. Was auch toll ist, das steht nicht miteinander in Konkurrenz.

Foto: S. Serkis

Wirst du dich 2019 vor allem auf die Musik konzentrieren?

Jetzt Anfang des Jahres auf jeden Fall, gerade komme ich aus dem Studio, wo wir eben noch ein Lied aufgenommen haben. Ich bin gespannt, wie meine Musik ankommt. Aber wenn jetzt ein tolles Drehbuch reinflattert, dann lese ich das natürlich auch. Ich bin ein vom Bauchgefühl getriebener Mensch, aber ich werde Abstriche machen müssen. Mal sehen, was kommt, ich versuche, alles mitzunehmen.

Die Serie „Sankt Maik“ startet 2019 mit der 2. Staffel, wurde ja 2018 gedreht, und auch im „tatort“ hast du schon mitgespielt. Bleibt da noch Zeit für Privatleben?

Kaum! Am Anfang tat mir das weh ... Aber jetzt gefällt es mir. Nach dem Abi in Tel Aviv hatte ich vor dem Studium eine wilde Zeit in Berlin-Neukölln. Diese Zeit wird nie wiederkommen, aber es war ein bewusster Schritt.

Was wirst du am Freitag machen, da wird dein Video veröffentlicht?

In Hamburg aufwachen, dann schauen, ob alles geklappt hat. Meine Mutter fliegt zu mir ... Abends bin ich bei Barbara Schöneberger in der Talkshow, da trete ich auch auf. Aber im Großen und Ganzen werde ich rumrennen wie ein angef*cktes Eichhörnchen! (lacht)

*Interview: Michael Rädel

danieldonskoyofficial, twitter.com/danieldonskoy


Back to topbutton