INTERVIEW: Anton Milagros

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Fotos: Anton Milagros

Auffällig schöne Flyermotive oder Pressebilder sind meist von ihm: Anton Milagros. Seine Markenzeichen sind extravagante Motivorte, Accessoires und eine künstlerische digitale Nachbearbeitung.  

VIELE KENNEN DICH NUR ALS GMF-FOTOGRAFEN, AN WAS FÜR PROJEKTEN ARBEITEST DU DARÜBER HINAUS?

Ach was, ich dachte immer, dass viele mich als Rumtreiber kennen und die wenigsten als GMF-Fotografen ... Die Zeiten ändern sich, ich werde älter. Einstein hat einmal treffend gesagt: „Solange man jung ist, gehören alle Gedanken der Liebe - später gehört alle Liebe den Gedanken.“

Aber zurück zur Frage: Abgesehen von meine Tätigkeit im GMF habe ich eine weite Plattform, von der Modefotografie bis zu Kunst. Ich mache Ausstellungen, die man sich unter anderem bei der Langen Nacht der Museen anschauen kann. Mein Atelier und meine Ausstellungsräume befinden sich in den Gerichtshöfen am S-Bahnhof Humboldhain, in der Wiesenstraße 62, Aufgang 7. Es gibt da auch zwanzig weitere Künstler, die ihre Ateliers öffnen, und obwohl das im Rahmen der „langen Nacht der Museen“ läuft, kann man direkt zu uns kommen und es kostet keinen Eintritt. Also ran an die Kunst und herzlich willkommen, ihr Kunsthungrigen!

WAS MACHT EINE GUTE FOTOSTRECKE AUS?

Ich kann das nicht so allgemein beantworten. Für mich ist eine Fotostrecke oder einzelnes Motiv dann gut, wenn es mich beim Betrachten inspiriert und meine weitere Entwicklung beeinflusst. Es gibt nichts Wichtigeres als Weiterentwicklung und Vielfalt in einer Arbeit.

WIE WÜRDEST DU DEINE FOTOÄSTHETIK BESCHREIBEN?

Das überlasse ich dem Betrachter. Ich halte mich, selbstüberzeugt wie ich bin, für einen großen Ästheten. Aber es mag auch andere Meinungen geben.

WIE INTERNATIONAL IST DAS BERLINER NACHTLEBEN? MUSS MAN DEN VERGLEICH SCHEUEN?

Immer internationaler. Die Metamorphose, in der sich Berlin befand, ist vorbei! Und ich denke, auf seine Weise ist Berlin ziemlich international. Nur: Vergleiche werde ich besser nicht ziehen, ich wüsste auch nicht wie. Jede Stadt der Welt hat ihre Reize – man muss diese nicht unbedingt mögen, aber sie sind da.

WAS FÜR VERÄNDERUNGEN GAB ES IN DER KLUBLANDSCHAFT IN DEN LETZTEN JAHREN? ALLES METROSEXUELLER? ODER DOCH EHER LEDER HIER, TUNTEN DA?

Momentan bin ich nur in zwei Klubs unterwegs: im GMF, wo ich der Hausfotograf bin, und im Kinzo am Donnerstag bei Chantal’s House of Shame, wo ich gerne Kicker spiele und mit meinen Freunden über lebenswichtige Dinge diskutiere bei dem einen oder anderen Glas Maitai oder Sekt auf Eis. Und diese Clubs sind sehr metro/multi/bi/hetero-sexuell, und so soll eine gute Party eigentlich sein.

*Interview: Michael Rädel

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