#HeidiKlum: Germany's Next Dragqueen?!

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Foto: Davis Factor

Weltweit erfolgreich ist die US-Show „RuPaul’s Drag Race“ – im September soll nun ein ähnliches Format in den USA (für Deutschland) gedreht werden. Mit deutschen Diven!

Gerüchtehalber habe sich RedSeven (ist viel für ProSieben tätig) die Lizenz von „RuPaul’s Drag Race“ für den deutschen Markt gesichert. Auch seien schon seit 2018 populäre und weniger bekannte Dragqueens angeschrieben worden, ob sie mitmachen wollen. Und angeblich wird in dieser deutschen Version von „RuPaul’s Drag Race“ Bill Kaulitz, der einst mit der Band Tokio Hotel zwischen 2005 und 2010 in den Charts Erfolge feierte, in der Jury sitzen. Mit dabei ist natürlich #GNTM-Heidi-Klum – die mit seinem Bruder zusammen ist.

Die Diven, die sich im Geheimen trauten, mit uns zu sprechen, können wir natürlich nicht nennen. Aber: Es könnte bunt und queerpolitisch interessant werden – und  natürlich umstritten.

Foto: Hall Entertainment Group / P. Hall

Die Kontroverse ist vorprogrammiert. „RuPaul’s Drag Race“ ist trotz und wegen schlechter Ausgangsposition im umkämpften US-Fernsehmarkt ein respektabler Hit geworden. Die Sendung hatte zwar oberflächlich betrachtet Heidi Klums Mädchenbasar als Vorbild, persiflierte ihn aber nicht, sondern übersetzte die prägende amerikanische Geschichte der Drag-Subkultur aus den Ballrooms der 1980er ehrlich und authentisch für die Generation Superstar fürs Fernsehen der Neuzeit. Das fand zuerst viele Fans in der Szene, später dann auch im queerfreundlichen Umfeld, obwohl die Sendung nur im schwulen Spartensender Logo ausgestrahlt wurde.

Kann Chance für mehr queere Sichtbarkeit sein.

Dass die mutmaßlichen Lizenznehmer in Deutschland nun ausgerechnet die Macher von GNTM sind, ist fernsehwerbetechnisch gewiss ein Coup. Dass den Gerüchten nach als Moderatorin und Jurychefin aber nicht etwa eine Olivia Jones oder eine Nina Queer sondern die umstrittene Heidi Klum eingeplant ist, birgt Risiken. Das Format kann ohne die Verwurzelung in die Community auch zu einem queeren Menschenzoo für die Belustigung des heteronormierten Nachmittagsfernsepublikums verkommen. Queeraktive haben – wie bei GNTM die Feministen – jedenfalls schon die Begriffsdefinition „Kulturelle Aneignung“ für ggf. aufkommende Shitstorms in den sozialen Medien in den Cache kopiert.


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