Motto des CSD Berlin steht – Digitalkonzept vorgestellt

by

Um Mitternacht endete das knappe Rennen um das diesjährige Motto. Die Mehrheit wählte „Don’t hide your Pride!“, dichtgefolgt von „Solidarität ist systemrelevant. Jederzeit – Weltweit! Und „Queers for Future“. 

„Das Motto ist super!“, sagt Vorstandsmitglied Ralph Ehrlich, „Es fordert uns alle auf, trotz der Umstände stolz und lautstark für die Rechte von uns LSBTIQ+ einzutreten. Wir werden auch 2020 nicht nachlassen und unübersehbar für unsere gemeinsamen Ziele eintreten!“

Auch die Findung des diesjährigen Mottos wurde digital durchgeführt. Nachdem der eigentliche Mottofindungsprozess Mitte März aufgrund der Ereignisse um Corona unterbrochen werden musste, rief der Vorstand des Vereins vor knapp zwei Wochen zur Einreichung von Mottovorschlägen per E-Mail auf. Es wurden in kürzester Zeit knapp 100 Vorschläge eingereicht, die vom 26.-29. April allesamt zur Wahl standen. Am gestrigen 30. April konnte dann zwischen den drei meistgewählten Mottovorschlägen gewählt werden. Innerhalb von 24 Stunden erfolgten knapp 300 Abstimmungen.

„Wir sind begeistert von den zahlreichen Teilnahmen an allen drei Teilen des Findungsprozesses. Damit wagten wir kaum zu rechnen und es bestärkt uns darin, dass großes Interesse an der Durchführung des Berliner CSDs 2020 besteht.“

Vorstandsmitglied Jasmin Semken

Rechtzeitig zum diesjährigen IDAHOBIT am 17. Mai wird der Berliner CSD e.V. durch Fanartikel und Merchandise mit dem neuen Motto und zugehöriger Grafik die diesjährige Kampagne eröffnen. Damit werden Aktivist_innen und Freund_innen des Berliner CSDs auch die Möglichkeit erhalten, den Verein, der durch ausfallendes Sponsoring und fehlende Buchungen betroffen ist, finanziell zu unterstützen.

Konzept des Berliner CSD 2020

Der Berliner CSD findet weiterhin am 25. Juli 2020 statt Am 1. Mai 2020 stellt der Vorstand des Berliner CSD e.V. den Stand der Planungen des diesjährigen Christopher-Street-Days auf einer digitalen Pressekonferenz vor. Durch das neue Konzept wird ein großer Teil des CSDs digital und medial stattfinden, aber sowohl analoge Aktionen als auch Gruppen, Organisationen und Vereine der Communities die aktive Teilnahme ermöglichen.

Dass der Berliner CSD 2020 am 25. Juli in einer neuen Form stattfinden wird, ist bereits bekannt. Nun berichtet der Vorstand des Berliner CSD e.V., wie diese Form geplant ist und was sich dabei gedacht wurde.

„Parallel zum regulären CSD soll auch der Berliner CSD 2020 in einen Demo- und einen Finalteil unterteilt werden.“, erklärt Vorstandsmitglied Dana Wetzel, „Aber auch der reguläre CSD, wie er hoffentlich 2021 wieder standfinden kann, wird von dem innovativen Konzept dieses Jahres partizipieren, denn wir werden digitale Elemente für die Zukunft beibehalten.“

Im Demopart können Gruppen, Organisationen und Vereine der Communities mit kurzen Beiträgen nacheinander auftreten, als würden sie am Publikum vorbeiziehen. Außerdem gibt es für die Zusehenden die Möglichkeit, einzelnen Auftritten zu folgen, wenn diese einen eigenen Stream haben. Für das Durchführen eines eigenen Streams werden gestaffelte Teilnahmegebühren je nach Nutzung erhoben. Die Teilnahme im hintereinandergeschalteten Stream ist kostenfrei, parallel zu der Anmeldung einer Fußgruppe. Sämtliche Streams werden zeitgleich für politische Botschaften unterbrochen. Die Präsenz des Mottos, der Forderungen und eigenen Inhalten ist wie bei der regulären Demonstration verpflichtend.

Der Finalteil wird durch die Auftritte und Performances von Künstler_innen geprägt, wobei regionale Künstler_innen besonders gefördert werden sollen. In diesem Part des Berliner CSDs werden zudem die politischen Botschaften von Gruppen, Organisationen und Vereinen Platz haben und die Soul of Stonewall Awards verliehen.

Die Schmückung der Stadt sowohl an privaten Hausfassaden als auch an öffentlichen Gebäuden und Firmensitzen soll ebenfalls in den Streams gezeigt werden. Die Zusehenden können bspw. mit Live-Mitschnitten ihrer eigenen „Party“ in den Streams auftauchen. Die Beiträge der teilnehmenden Gruppen, Organisationen und Vereine können ebenfalls live übertragen werden. Diese sind frei darin, auch Kundgebungen oder Infostände an ihren eigenen Orten umzusetzen. Diese Beiträge müssen regelkonform sein. Der Vorstand des Berliner CSD e.V. übernimmt keine Verantwortung für Aktionen, auf die kein Einfluss genommen werden kann, auch wenn sie im Zusammenhang mit dem diesjährigen Berliner CSD entstehen.

Um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu erhöhen, sind außerdem gemeinsame Aktionen angedacht, etwa das zeitgleiche Nutzen einer Trillerpfeife am Fenster, im Garten, auf dem Balkon oder wo auch immer. Das nötige Material für gemeinsame Aktionen, die Schmückung des Hauses, der Wohnung, des Fahrrads, des Gesichts und was so einfällt kann ab 17. Mai auch auf der Website des Berliner CSD e.V. erworben werden. Mit dem Erwerb wird der Verein finanziell unterstützt.

Back to topbutton