KitKat und Corona

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Foto: sergej

Auch das Berliner Nachtleben bekommt nun die Auswirkungen der weltweiten Epidemie zu spüren. Die für heute geplante Party GEGEN etwa wurde abgesagt**.

Ja, das ungute Gefühl ist dabei, wenn man dieser Tage und Nächte unterwegs ist. So viele Menschen, die man umarmen „muss“, so nah sind die Köpfe beieinander, wenn man sich im Klubmusikgewitter unterhält. Natürlich soll und will man sich nicht verrückt machen, trotzdem: nervöser als sonst ist man schon. Und zurückhaltender. Vor ein paar Tagen schon ließen wir Teile der Szene, etwa das SchwuZ, zu Wort kommen, inwiefern sich das Verhalten und Angebot ändert. Doch wie geht die eher hedonistische Szene mit dem Virus um?


Foto: sergej

STELLUNGNAHME

Die Betreiber Kirsten und Thaur des legendären KitKatClubs bezogen auf Social Media Stellung, hier sind Auszüge aus dem Posting:

1. Ab dieser Woche öffnen wir bei allen größeren Partys & IMMER Samstag die Garderobe auf dem großen Hof, weil es dort möglich ist, einen größeren Abstand zu anderen Gästen zu halten als an der Innengarderobe.

2. Bevor Ihr den Klub betreten dürft, sammeln wir Eure E-Mailadressen ein, um Euch informieren zu können, falls die Erkrankung eines Gastes später bekannt werden sollte. Die Adressen geben wir in diesem Fall auch dem Gesundheitsamt des Bezirks weiter. Ansonsten werden sie nach 4 Wochen gelöscht. (...) Damit das Sammeln der Adressen schnell geht, haben wir eine Mailadresse eingerichtet, an die jeder vor Ort mit seinem Smartphone eine Mail schickt. Diese verifizieren wir, indem eine automatische Rückantwort von unserem Rechner mit Informationen über die Thematik gesendet wird. In dieser Mail ist auch eine weitere Mailadresse enthalten, die wir Euch bitten anzuschreiben, falls Ihr in den Wochen nach Euerem Besuch positiv auf den Virus getestet werden solltet. Diese Information ist für uns ausgesprochen wichtig! Denn so können unsere Mitarbeiter für sich entscheiden, ob sie zur Sicherheit auch einen Test machen wollen, falls es einen näheren Kontakt gegeben haben sollte.

3. Alle Gäste, die aus einem Dörfchen, einem Städtchen, einem Bundesland oder einem anderen europäischen Land mit einer hohen Infektionsrate kommen – bitte ich den Klub aktuell nicht zu besuchen. Außer: Sie haben bereits einen Test gemacht & sind sich sicher, kein Überträger/ keine Überträgerin zu sein & das auch überzeugend darlegen können. An dieser Stelle appelliere ich an die Ehrlichkeit jedes/jeder Einzelnen – und bitte dann auch darum, unsere Entscheidung zu respektieren, wenn wir den Einlass verwehren sollten. Im Moment erachte ich das einfach als sinnvoll - diese Entscheidung ist ja auch nicht für die Ewigkeit.

4. Händewaschen nicht vergessen (...) Dazu hängen wir Informationsblätter aus & haben sogar ein paar Filme aufgetrieben, die das „lustig“ illustrieren. Neben allen Waschbecken haben wir Desinfektionsspender (das wissen ja hoffentlich alle).


www.facebook.com/KKClubORIGINAL


**Die Veranstalter der Party haben sich zu diesem Schritt entschieden, weil zur GEGEN auch sehr viele Gäste aus Norditalien anreisen – und auch die DJs zum Teil aus Italien stammen, dem Zentrum der Corona-Epidemie in Europa.

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