CoroNO!!! Die Community fürchtet um Großevents

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Nach diversen Messen- und Festivalabsagen traf es mit dem GCIRCUIT Songkran 2020 in Bangkok gestern das erste schwule Großevent. Schwule auf der ganzen Welt fürchten nun um ihre Veranstaltungen für 2020, allen voran: Der Eurovision Song Contest, der im Mai in Rotterdam stattfinden soll.

Die Angst vor Covid-19 greift um sich: Letzte Woche wurde die ITB abgesagt, die in Berlin hätte stattfinden sollen. Diese Woche wurde das Ultra Music Festival in Miami gecancelt, ebenso das Festival Tomorrowland in Frankreich und die Leipziger Buchmesse.

Foto: GCircuit

Nun geht es dem ersten schwulen Großevent an den Kragen: GCIRCUIT Songkran wurde auf nächstes Jahr verschoben. Stattfinden sollte das schwule Party-Festival vom 10.- bis 13. April in Bangkok, Thailand. Die Verantwortlichen erklärten heute in einem Facebook-Post, nicht einmal die sorgfältigsten Vorsichtsmaßnahmen könnten garantieren, dass sich das Virus auf den Parties und Veranstaltungen des Festivals nicht ausbreiten würde. Sie brachten ihre große Enttäuschung über die Absage zum Ausdruck:

„So sehr uns diese Ankündigung betrübt, wissen wir doch, dass dies die einzig verantwortungsbewusste Entscheidung ist. Wir können es nicht riskieren, dass dieses Virus unsere Gäste infiziert und sich bei unserer Veranstaltung verbreitet; und die daraus resultierenden schrecklichen Folgen, die es mit sich bringen kann.“


Wird der ESC abgesagt?

Es ist die Frage, die Millionen von ESC-Fans den Schlaf raubt. Bisher hieß es von Verantwortlichen nur, sie würden sorgsam alle Möglichkeiten prüfen. Das bisschen Frieden, das den Fans noch blieb, dürfte sich in Wohlgefallen aufgelöst haben: Ein Mitarbeiter des ESC-Veranstalters ist infiziert.

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) gab vorgestern bekannt, dass der Erreger bei einem Mitarbeiter der Europäischen Rundfunkunion (EBU), die den Contest organisiert, eindeutig nachgewiesen wurde. Der Mitarbeiter war zuvor aus Norditalien zurückgekehrt – inwieweit er in die Vorbereitungen des ESC involviert war, ist nicht bekannt. Es hieß, seine Kollegen, die mit ihm danach Kontakt hatten, befänden sich in Quarantäne. Andere Mitarbeiter würden angehalten, von zuhause zu arbeiten. Eine Schließung der Zentrale sei allerdings vorerst nicht veranlasst worden.

Vor Bekanntwerden des hausinternen Covid-19-Falles hatte die EBU noch verlauten lassen, sie würden die weltweiten Entwicklungen sehr genau beobachten. Sie machten deutlich:

„Wir haben im Blick, was in ganz Europa passiert und prüfen mögliche Szenarien. Für eine Entscheidung ist es jedoch noch zu früh.“

Die Absage des Tomorrowland-Festivals in den französischen Alpen ging zu großen Teilen von der Regierung aus. Die verbot bis auf weiteres alle Zusammenkünfte von mehr als 5000 Menschen in geschlossenen Räumen – und einige im Freien, darunter den Pariser Halbmarathon mit rund 44.000 angekündigten Läufern.

Falls die niederländische Regierung ähnliche Vorsichtsmaßnahmen einleitet wie die französische, könnte es den Live-Shows des ESC an den Kragen gehen: 12.000 Zuschauer werden zu den Halbfinals und der Finalshow jeweils in der Rotterdamer Ahoy Arena erwartet – 7000 mehr als die französische Regierung in geschlossenen Räumen noch erlaubt. Insgesamt erwartet Rotterdam für den ESC rund 65.000 Touristen. In ESC-Foren wird daher auch spekuliert, ob die Sendungen ohne Studio-Publikum oder als reine Online-Formate stattfinden könnten.

Frank-Dieter Freiling, Vorsitzender der Referenzgruppe des ESC, erklärte gegenüber dem Magazin stern, man sei wild entschlossen, den Contest wie geplant stattfinden zu lassen – auch um ein positives Signal gegen Hysterie und Panik zu setzen. Er deutete jedoch an, man sei von regulatorischen Vorgaben der Regierung abhängig. Eine endgültige Entscheidung, wie der ESC 2020 aussehe, könne daher erst Ende April getroffen werden. 


Berliner Nachtleben beeinträchtigt 

FOTO: VAULT Events | KitKatClub

In Berlin traf es an diesem Wochenende eine Party im legendären KitKatClub, weil die gebuchten DJs aus dem besonders schwer betroffenen Italien hätten anreisen müssen, die Veranstaltung wurde abgesagt. Der Betrieb geht aber weiter. Als Vorsichtsmaßnahme müssen jedoch alle Gäste eine Emailadresse angeben, um im Falle des Falles erreichbar zu sein.

Ein solcher Fall betrifft den Klub Trompete in der Lützostraße, die Innenbehörde von Berlin bittet alle Gäste des Klubs vom 29. Februar, das Haus nicht zu verlassen und das Gesundheitsamt Mitte via Mail: corona@ba-mitte.berlin.de zu informieren:

„Schicken Sie über diese Mail-Adresse dem Gesundheitsamt Mitte auch Ihre Wohnadresse. Die Informationen werden dann an die zuständigen Amtsärzte der jeweiligen Bezirke weitergeleitet."

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