„Lila Lied“ in Polen und Deutschland

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Foto: C. Leo Hughes

Die multimediale queere Cabaret-Show mit Ludwig Obst feiert ihre Wiederaufnahme. Demnächst zelebriert das Stück, das auf einem Chanson von Mischa Spoliansky aus den 1920ern basiert, Queerness in all ihren Facetten.

Aktivist*innen, die einst viel bewegt haben, erwachen mithilfe von elektronischer Musik, Drag und Burleske zu neuem Leben. „Fernab von jeglicher Weimar-Nostalgie nähert sich das postmigrantische Team um den Sänger und Regisseur Ludwig Obst diesen Persönlichkeiten, indem es nach autobiografischen Schnittstellen sucht. Damit soll eine Identifikationsfläche entstehen, die das Publikum für eigene solidarische Handlungsräume sensibilisiert und ein Bewusstsein für intersektionale Perspektiven und die eigenen Privilegien schafft“, verraten die Beteiligten vorab.

Ludwig Obst verweist auf aktuelle Situation: „Im Sommer 2019 kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen die Demonstrant*innen der ersten Pride Parade in Białystok, einer Stadt im Nordosten Polens, die auch die Geburtsstadt von Spoliansky, dem Komponisten des Lila Liedes ist. Als schwuler Künstler mit polnischem Migrationshintergrund waren diese Ereignisse ein Weckruf. Das Cabaret Lila Lied ist aus dem Bedürfnis heraus entstanden, meine Stimme aus meiner privilegierten Position heraus stärker zu nutzen, um dem wachsenden Nationalismus und dem zunehmenden Hass auf Minderheiten etwas entgegenzusetzen, da sonst unser weltoffenes Zusammenleben in Deutschland und Europa schnell gefährdet sein kann. Die Weimarer Republik und ihr Untergang sollte uns dabei eine ständige Mahnung sein.“ Geschichte, die mahnt, queere Kämpfer*innen, die inspirieren. Im Dezember erneut in Berlin, am 24. September zudem auch in Frankfurt (Oder).

UPDATE: die geplante Vorstellung am 22.9. im Oyoun, Berlin entfällt

„Lila Lied“, 24.9., Kleist Forum, Platz der Einheit 1, Frankfurt (Oder) Gastspiel im Rahmen des Pride Frankfurt-Słubice, 19:30 Uhr, 2.,3. und 4.12., Ballhaus Prinzenallee, Prinzenallee 33, Berlin, 20 Uhr, am 4.12. um 11 Uhr


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