Lucky Pierre: „Zwei Drittel Vinyl“

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Foto: Ema Discordant

Dieser Berliner ist in der Szene kein Unbekannter. Hier erfährst du mehr über den Musikliebhaber.

Was hat es mit deinem DJ-Namen auf sich?

Nun, den kann man googeln ... (grinst) Es ist eine alberne Anspielung auf das schwule Porno-Business. Ich meinte das anfangs gar nicht so ernst, wollte ihn auch irgendwann ändern, aber dann dachte ich mir, dass das doch Quatsch sei, schließlich ist dieser Name nun etabliert – und es sprechen mich erstaunlich wenige auf seinen Ursprung an.

Du bist fest beim SchwuZ.

Ich bin dort Techniker, betreue abends die Künstler/innen und lege auch als DJ auf. Als wir vor vier Jahren nach Neukölln gezogen sind, war ich voll dabei, habe den Klub in der Rollbergstraße mit aufgebaut. Ich bin einer der Resident-DJs und lege etwa beim „Elektronischen Donnerstag“ auf oder mache das Closing in der Samstagnacht. Ich habe aber auch eine eigene Party, die „Stranger“ – die findet jetzt am 14. September zum letzten Mal statt.

Im Sommer warst du beim „Yo! Sissy“-Festival beteiligt. Wie war das? Sicher plant ihr schon an 2018.

Ich wurde angefragt, weil die Gründer, Sampson und Parker, meine Arbeit von und für das SchwuZ kannten. Ich kenne viele queere Techniker/innen, weiß, wo man alle mögliche Ausstattung und Equipment herbekommt, so wurde ich Produktionsleiter dort. Ich bin kein reiner Techniker und kein reiner Kaufmann … Vielleicht kann man mich Veranstaltungs-Produzent nennen.

Und eben DJ. Was legst du besonders gerne auf?

House, Techno, Disco. Das kommt auf den Ort und die Tanzfläche an. Wenn man in einem Garten auflegt, haben die Tracks mehr Vocals und sind oft eher Disco, in düsteren, kleinen Klubräumen spiele ich dann lieber House und Techno.

Du hast auch DJ-Gigs außerhalb von Berlin.

Ja, in Hamburg bin ich oft bei der „Mis-Shapes“, dann noch in Basel, Barcelona und Leipzig.

Wie viele Platten kaufst du so im Monat?

Es sind ja tatsächlich Platten, da ich zu zwei Dritteln Vinyl auflege. Vor jedem bezahlten Gig kaufe ich so für fünfzig bis sechzig Euro Platten ein, sehr gerne von Labels, auf denen Freunde veröffentlichen, zum Beispiel Love on the Rocks oder Cocktail d’Amore Records.  

Worauf freust du dich im Herbst?

Dass die Festival-Saison vorbei ist und der Stress weg ... Darauf, mit meinem Freund und langjährigen Freunden Urlaub in Südfrankreich zu machen!

*Interview: Michael Rädel

14.9., Elektronischer Donnerstag: Stranger #6, SchwuZ, Rollbergstr. 26, U Boddinstraße, 23 Uhr

Foto: Ema Discordant

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