Café Karussell: Wake-Up! Act-Up!

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Foto: bjö

Der Treff für schwule Männer ab 60 findet ab Oktober wieder am ersten und dritten Dienstag des Monats in den Räumen des Switchboard statt. Leiter Michael Holy hat zusammen mit dem Switch-Team ein entsprechendes Hygienekonzept erstellt. Natürlich gibt es Kaffee, Kuchen und das beliebte kulturelle Rahmenprogramm mit Infotainment. 

Das Monatsmotto im Oktober lautet „Wake-Up! Act-Up!“ und ist eine Erinnerung an die Solidarität aber auch die Wut, die Ende der 1980er während der Aids-Krise auch in Frankfurt Ausdruck in verschiedenen Aktionen fand.

Am 6.10. wird an die (fast) vergessene Solidaritätsgruppe „Wake Up!“ erinnert. Die Lufthansa-Selbsthilfegruppe (!) gründete sich 1992 und bestand anfangs aus 40 Frauen und nur fünf schwulen Männern (!!). Ziel war es, betroffenen Kolleg*innen Hilfestellung und Solidarität anzubieten. Das Café Karussell zeigt einen Dokumentarfilmüber eine Aktion der Gruppe und lädt im Anschluss die ehemaligen WAKE-UP-Mitglieder Willy Egil und Andreas Heubner zum Gespräch.

Am 20.10. wird an die Frankfurter „Act-Up“-Bewegung erinnert. „Act-Up!“ stammt aus den USA und war für aufsehenerregende Aktionen für Menschen mit HIV und Aids bekannt. Auch in Deutschland bildeten sich Anfang der 1990er Act-Up!-Gruppen; im Gegensatz zu den ebenfalls frisch gegründeten AIDS-Hilfen, die als Partner von Kommunen und Gesundheitsinstitutionen eher taktisch agierten, war Act-Up! Weitaus militanter. Spektakulär war die Stürmung des Fuldaer Doms während einer Messe des homofeindlichen Bischofs Dyba. Der Filmemacher Jochen Hick hat dazu einen Film gedreht, der im Café Karussell gezeigt wird. In Anschluss stellen Hans-Peter Hoogen und Dietmar B. ihre Erinnerungen an Act-Up!-Frankfurt vor.

Wegen der begrenzten Platzzahl bittet das Café Karussell um vorherige Anmeldung über die Email-Adresse cafekarussell@gmx.de.

6. und 20.10., Switchboard, Alte Gasse 36, 14:30 Uhr, www.switchboard-ffm.de

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