„Wir haben von Anfang an Pionierarbeit geleistet“

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Foto: Globetrotter Frankfurt

Als Outdoor-Ausrüster setzt Globetrotter bereits seit Langem Schwerpunkte bei der Nachhaltigkeit der angebotenen Produkte: das Label „Eine grünere Wahl“, der Reparaturservice, Secondhand und Verleih von Ausrüstung sind nur einige Beispiele. Daniel Bienmüller vom Globetrotter-Store Frankfurt erklärt das Konzept.


Foto: Globetrotter Frankfurt

Daniel, Globetrotter hat ein eigenes Label „Eine grünere Wahl“ entwickelt, das bestimmte Produkte kennzeichnet. Welche Kriterien legt ihr an?

Wir haben „Eine grünere Wahl“ entwickelt, um es unseren Kund*innen einfacher zu machen, nachhaltige Produkte in unserem Sortiment zu finden. Wir nehmen unsere Produkte nach strengen Kriterien unter die Lupe – erfüllen sie die genau definierten Anforderungen, werden sie mit unserem Logo „Eine grünere Wahl“ versehen. Beispiel dafür kann sein, dass das Produkt unter besonders energieeffizienten und schonenden Verfahren produziert wurde, recycelte Materialien oder natürliche Materialien in Bioqualität verwendet wurden oder die Produkt-Lieferkette transparent und rückverfolgbar ist. Natürlich gibt es auf der anderen Seite auch „No-Go Kriterien“, zum Beispiel Bestandteile wie Bisphenol A, Mulesing, Flammschutzmittel oder der Einsatz von Bioziden. Ist eines dieser Kriterien erfüllt, wird das Produkt automatisch aus dem Prozess ausgeschlossen.

Hast du das Gefühl, auch bei den Kund*innen wird das Thema Nachhaltigkeit wichtiger, oder müsst ihr da noch Pionierarbeit leisten?

Der schonende Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen war uns schon immer ein Anliegen, wir haben von Anfang an Pionierarbeit geleistet. Wir machen es unseren Kund*innen durch Labels wie ‚Eine grünere Wahl‘ einfacher, sich im Sortiment zurechtzufinden und wir erleben seit einigen Jahren eine verstärkte Nachfrage nach nachhaltigen Produkten. Mit unseren hauseigenen Reparaturwerkstätten decken wir einen weiteren Bedarf ab: Wir flicken und reparieren eigentlich alles, was uns in die Hände gelegt wird, und auch hier ist die Nachfrage sehr hoch. Natürlich sind wir stetig dabei, uns noch ‚grüner‘ auszurichten und oft bekommen wir hier von unseren Kund*innen Impulse, was uns sehr freut.

Am 22. November startet ihr wieder eure „Grünere Woche“, analog zu den „Black Friday“-Sales. Um was geht es dabei?

Uns geht es vor allem darum, nachhaltige Alternativen zum klassischen „Wegwerf-Konsum“ aufzuzeigen. Statt Rabatten gibt es bei uns Angebote in den hauseigenen Reparaturwerkstätten und eine übersichtliche Auswahl unserer „Grüneren Wahl“-Produkte auf einer Verkaufsfläche. Dieses Jahr freuen wir uns sehr, dass wir unser Secondhand Angebot auf alle Filialen ausweiten werden. In unserer Filiale hier in Frankfurt bieten wir schon seit etwas mehr als einem Jahr sehr erfolgreich Secondhand Produkte in unserer Clubhütte im 4. OG an.

Wir wollen zeigen, dass es viele Möglichkeiten gibt, Konsum nachhaltig zu gestalten, und wir werden uns auch hier nicht dem Preiswettbewerb stellen. Während der „Grüneren Woche“ haben unsere Kund*innen zum Beispiel die Möglichkeit, ihre gebrauchte Ausrüstung zum Ankauf in unsere Filialen zu bringen. Nach der Überprüfung der Ware erhalten sie einen Gutschein im Wert ihres Secondhand Artikels, der ein neues Leben geschenkt bekommt. Außerdem haben Kund*innen die Möglichkeit, über unseren Servicepoint Ausrüstung für einen bestimmten Zeitraum auszuleihen, statt diese zu kaufen. Wir sind gespannt, wie das Angebot angenommen wird.

Im vergangenen Jahr habt ihr eine Aktion für nicht mehr benötigte Schlafsäcke gehabt; um was geht es bei diesem Projekt?

Seit vielen Jahren sammeln wir in unseren Filialen gebrauchte Schlafsäcke unserer Kund*innen und geben sie an eine Hilfsorganisation aus dem Filialumfeld. Schon immer haben wir soziale Projekte im Bereich „Obdachlosigkeit“ unterstützt, oftmals in Zusammenarbeit mit den Straßenmagazinen aus den jeweiligen Standorten.

Einige Kollegen haben irgendwann damit angefangen, in den Wintermonaten Isomatten auf dem Nachhauseweg bei „ihrem“ Wohnungslosen vorbeizubringen. Daraus hat sich dann Jahr für Jahr eine größere Spendenaktion entwickelt, und zum Schluss kam von unserer Seite der Aufruf an unsere Kund*innen, ihre Schlafsäcke zu spenden. Unsere Kund*innen sind da echt super – einige kaufen sogar Schlafsäcke, um sie direkt zu spenden. Auf diese Art kommen jedes Jahr etwa 300 bis 500 Schlafsäcke zusammen, die dann an die lokalen Organisationen gegeben werden. Klar, auch in diesem Jahr werden wir wieder zur Schlafsackspende aufrufen.


22. – 27.11., „Grünere Woche“, Globetrotter, Grusonstr. 2, Frankfurt, www.globetrotter.de

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