Individuell reisen – aber pauschal gestaltet

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Foto: David F / I-Stock

Seit mehr als 11 Jahren leitet Manabesh Chatterjee sein Reisebüro PlanReisen in Frankfurt. Spezialisiert auf Individualreisen kann man hier nicht nur „klassische“ Reiseziele wie Gran Canaria buchen, sondern auch ganz andere Urlaubserlebnisse entdecken. Mit Corona und der Wirtschaftskrise steht auch sein Unternehmen vor neuen Herausforderungen – im Gespräch erklärt Manabesh, wie PlanReisen damit umgeht.


Wie reagiert ihr bei PlanReisen auf die aktuelle Situation – und kann man da zum Beispiel auch auf Gran Canaria Überraschendes entdecken?

In der aktuellen Situation ist es uns wichtig, den individuellen Charakter einer Reise beizubehalten, jedoch daraus eine Pauschalreise zu gestalten. Pauschal, damit Du als Gast bei Änderungen und Streichungen immer versorgt und reiserechtlich abgesichert bist. 

So arbeiten wir mit Spezialveranstaltern zusammen, die aus einer fertig gestrickten Mietwagen-Rundreise in Europa, die Route, die Unterkünfte und auch die Dauer individuell, fast schon maßgeschneidert anpassen können. 

So auch auf Gran Canaria. Wer das atemberaubende Landesinnere noch nicht kennt, kann über uns in kleiner Gruppe in der Falkenschlucht wandern, auf Wochenmärkte der „Canarios“ gehen oder an Weinverkostungen bei Santa Brigida teilnehmen. Nach einer aktiven Tour buchen wir den Badeaufenthalt gerne als Verlängerung hinzu. 

Unser Spezialthema ist und bleibt Reisen zur inneren Gesundheit. Wenn es um Yoga, Meditation, Ayurveda und „aktivsein“ im Urlaub geht, werden immer mehr Reiseziele in Europa angeboten. Wie zum Beispiel in der „Finca Son Mola Vell“ auf Mallorca oder im Osten von Korfu, an der schönen Agios Georgios Pagi-Bucht.

Foto: Kindel Media, pexels.com, gemeinfrei

Stimmt es, dass jüngere Reisende eher den Strandurlaub mit Partymöglichkeiten suchen und sich mit zunehmendem Alter der Fokus eher auf das Erleben einer fremden Kultur verschiebt?

Ich meine schon, will da aber nicht zu sehr abgrenzen. Lust auf Natur und Kultur, oder sich auf Reisen auszuleben, ist für alle Altersgruppen gleichermaßen sinnlich. „Ältere“ Gays und Lesbians haben mehr Zeit zu reisen und haben zumeist finanziell ausgesorgt. Es geht ihnen darum, Unbekanntes zu entdecken. Die fremde Kultur, Kultur-Schock inklusive, ist reizvoll und ein Abenteuer neuer und anderer Art. Nach zwei Jahren Pandemie sprechen wir von Sehnsuchtszielen. Ganz vorne dabei sind Argentinien und Kolumbien. Und die „Art des Reisens“ ist wichtiger geworden: Sie reisen in kleineren Gruppen oder bevorzugen geführte Privatreisen. Man will sympathische Mitreisende auf gleicher Wellenlänge kennen lernen, oder eine besondere Zeit zu zweit haben. 

Viele Homopaare möchten beim Verreisen sichergehen, dass sie ihr Hotel oder ihre Unterkunft in einem homofreundlichen Umfeld buchen; weisen sich Hotels überhaupt noch explizit als „gayfriendly“ aus, oder ist das heute sowieso üblich? Haben Homopaare noch andre „Vorlieben“?

Es ist immer noch sehr wichtig zu wissen, wo wir willkommen sind oder uns ausleben dürfen. Wir haben Kunden, die konservativ zu zweit reisen, in einer gemischten Gruppe oder rein gay-only reisen möchten. Mein Partner und ich versuchen uns auf unsere eigenen Erfahrungen und die unserer langjährigen Kunden zu verlassen.

Das Prädikat „gay-friendly“ wird schnell von den Hotels vergeben, weil es sich doch in der Regel um eine zahlungskräftige Klientel handelt. Aber das Prädikat gibt oft nicht wieder, wie es sich vor Ort wirklich anfühlt.

Wer die absolute Toleranz sucht, muss Hotels oder Reisen wählen, die gay-only sind. Handelt es sich dabei um Reisen nach Asien, kann man sich für Infos direkt an uns wenden.


PlanReisen, Sandweg 62, Frankfurt, www.planreisen.de

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