Natur als Illusion

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Foto: Tamiko Thiel and /p, beauftragt durch das Whitney Museum of American Art, New York, Courtesy of DAM Gallery, Berlin

Das Museum Sinclair-Haus präsentiert in seiner neuesten Ausstellung digitale Kunst, die sich einem ganz traditionellen Kunst-Thema widmet: der Abbildung der Natur.

Foto: Jennifer Steinkamp, courtesy ACME, Los Angeles; greengrassi, London, and the Istanbul Modern

Seit in den 1960ern die ersten computergenerierten Grafiken erschienen und auch der Kunstwelt neue Gestaltungsmöglichkeiten eröffneten, hat sich unser ästhetisches Empfinden gewandelt – wer hat sich beim Betrachten eines realen Sonnenuntergangs nicht schon dabei ertappt, „sieht aus wie Photoshop“ zu denken? Das Wechselspiel zwischen realer Natur, die künstlich erscheint, und fiktiver Welt, die erstaunlich natürlich wirkt, ist Teil des Diskurses der Ausstellung „Illusion Natur – Digitale Welten“.

Foto: Miguel Chevalier und VG Bild-Kunst, Bonn 2019

In den Arbeiten von 12 nationalen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern werden immer wieder die Grenzen zwischen Realität und Abbildung ausgelotet. Die amerikanische Künstlerin Tamiko Thiel zum Beispiel hat eine App entwickelt, die mit Hilfe eines Smartphones oder Tablets die reale Umgebung mit animierten Pflanzen kombiniert und surreale Unterwasserwelten schafft.

Die Installation ist für die Terrasse des Whitney Museum in New York konzipiert und nun im Hof des Museum Sinclair-Haus zu erleben. Dass Tamiko Thiels künstliche Pflanzen bei näheren Betrachten aus Plastikabfall wie Quietscheenten, Flip-Flops und Trinkstrohhalmen bestehen, lässt ihre virtuelle Welt als eine düstere Zukunftsvision erscheinen.

10.11. – 2.2.2020, Museum Sinclair-Haus, Löwengasse 15, Bad Homburg, Sa, So und an Feiertagen 10 – 18 Uhr, Di 14 – 20 Uhr, Mi, Do und Fr 14 -19 Uhr, www.museum-sinclair-haus.de

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