Naturmatratzen made in Rhein-Main

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Foto: bios affair

„bios affair“, das Spezialgeschäft für Naturmatratzen, ist eine echte Frankfurter Erfolgsstory – und eine eher ungewöhnliche dazu! Rainer Postl gehört zu den Gründern und erzählt aus der bewegten 37-jährigen Unternehmensgeschichte.

„Wir sind 1983 oder 1985 zu Dritt mit unserem ersten Laden in der Arnsburgerstraße gestartet, so genau weiß ich das gar nicht mehr“, erzählt Rainer Postl lachend. „Futon affair“ war Frankfurts einziger Laden, der Futon-Matratzen verkaufte – eine echte Revolution, denn in ganz Deutschland gab es damals nur einen Hersteller für die japanischen Betten.

„Futons waren damals der absolute Renner“, erinnert sich Postl. Sie waren bunt und lebendig und hatten nichts zu tun mit den seinerzeit bekannten, „eher labberigen“ Schaumstoffmatratzen,meint Postl. „Wir hatten damals alle noch andere Jobs, in denen wir halbtags gearbeitet haben“, erinnert er sich weiter. „Und wir hatten ja alle keine kaufmännische Erfahrung“. Das sollte sich im Laufe der Jahre ändern – learning by doing, im besten Sinne.

Denn als es Probleme mit dem Lieferanten gab, entschloss sich das Team, die Matratzen in Eigenproduktion herzustellen. „Wir haben das alles selbst recherchiert und entwickelt – wir waren Freaks“, meint Postl. Drei zentrale Probleme gab es zu lösen: Zum einen waren Vielen die Futons zu hart. Und da es keine passenden Bettgestelle gab, konnten die aus reiner Baumwolle gefertigten Matratzen nicht gut belüftet werden. „Wenn sie nicht regelmäßig per Hand gewendet wurden, fingen sie sogar an zu schimmeln“, meint Postl. „Wir haben dann 1986 oder 1987 begonnen mit anderen Naturfasern wie Kokos, Rosshaar und Schafwolle zu experimentieren, später kam dann der Naturlatexkern dazu“, erzählt Postl.

Daraus entstanden schließlich die Naturmatratzen, die heute vom Unternehmen Boyboks im Taunus hergestellt werden. „Über 90 Prozent unserer angebotenen Matratzen stammen von dort“, merkt Postl an. „Dann gab es noch das Problem mit den Bettgestellen; es gab ja keine passenden auf dem Markt, also haben wir einen Schreiner dazu genommen, der bei uns im Hinterhof die Betten für uns baute“. Auch die Naturmatratzen waren ein voller Erfolg, die Firma wuchs auf gut 20 Mitarbeiter*innen an – das wurde zwei der drei Gründungsmitgliedern zu viel; sie stiegen aus und das Unternehmen startete als „bios affair“ neu, mit Postl, seiner Geschäftspartnerin Lucia Bassing und vier Mitarbeiter*innen.

Foto: Lux Mobil

Das Ladengeschäft entwickelte sich weiter, befindet sich heute mit 250 Quadratmetern im Vorder- und Hinterhaus der Höhenstraße 16 und führt neben Naturmatratzen und Massivholzbetten auch Schlafsofas, Shojis (japanische Raumteiler) sowie ausgewählte Naturmöbel und Wohnaccessoires.

Den Ideen und Ansprüchen der Gründerjahre ist man dabei bis heute treu geblieben, allen voran dem Anspruch nach gesundem Schlafkomfort, der Verwendung von unbelasteten Naturmaterialien und dem persönlichen Service. Es gibt zum Beispiel keinen Internethandel sondern nur den Verkauf im Laden – nicht nur, weil der persönliche Kontakt zum Kunden besonders geschätzt wird: „Wir halten die über den Internethandel gestiegenen Umweltbelastungen durch Verkehr, Energieverbrauch und Verpackungsmüll für ökologisch nicht vertretbar“, heißt es auf der Website.

„Wir gelten noch immer als so etwas wie ein Geheimtipp“, meint Postl und fügt hinzu: „Unsere Arbeit bereitet oft wahre Freude, denn wir haben überraschend viele liebenswerte und richtig bezaubernde Kunden.“

bios affair, Höhenstr. 16, Frankfurt, www.biosaffair.de

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