Remake. Frankfurter Frauen Film Tage

by

Foto: Gunter Deller

Zum zweiten Mal lädt die Kinothek Asta Nielsen zu „Remake“, dem Frauen-Filmfest in Frankfurt. Der Verein feiert in diesem Jahr außerdem sein 20-jähriges Bestehen.

Die Kinothek Asta Nielsen hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Filmarbeit von Frauen in Geschichte und Gegenwart sowie der neueren Frauenbewegung zu dokumentieren, zu archivieren und vor allem sichtbar zu machen. 2017 wurde die Kinothek Asta Nielsen mit dem Binding-Kulturpreis, einem der hochdotiertesten Kulturpreise Deutschlands, ausgezeichnet.

Zwölf Filmliebhaberinnen, passionierte Kinogängerinnen und professionell im Bereich Film tätige Frauen gründeten im August 1999 den Verein, dessen Namensgeberin die dänische Schauspielerin Asta Nielsen ist. Sie war zwischen 1910 und Mitte der 1940er erfolgreich und gilt als erster weiblicher Filmstar; berühmt wurde sie vor allem durch die Darstellung von Frauen jenseits gesellschaftlicher Konventionen.

Das im vergangenen Jahr initiierte Frauen Filmfestival „Remake“ setzt in diesem Jahr unter dem thematischen Titel „Geschichtsanschauung: HerStory im Kino“ die Würdigung ausgewählter Filmemacherinnen fort; im Mittelpunkt stehen diesmal das osteuropäische Filmfestival KIWI sowie die Malerin, Fotografin und Filmemacherin Ella Bergmann-Michel.

Das Festival präsentiert auch „Fixsterne des Queer Cinema“: In November zum Beispiel die Dokumentation „Frauen bildet Banden – eine Spurensuche zur Geschichte der Roten Zora“; das FrauenLesbenFilmCollectif Las Otras Berlin portraitiert die militante Frauengruppe, die sich in den 70er und 80er Jahren gegen alltägliche Gewalt gegen Frauen und patriarchale Strukturen wehrte und auch für Lesben ein wichtiges Betätigungsfeld darstellte. In Frankfurt wird der Film in Anwesenheit von Protagonistinnen am 7.11. um 20:15 Uhr im Kino Pupille (Studierendenhaus, Mertonstr. 26 – 28) gezeigt.

Am 29.11. laufen dort den ganzen Tag Filme mit queerem Schwerpunkt: der opulente „Orlando“ mit Tilda Swinton in der Rolle des schönen Orlando, lesbische Liebe in einem französischen Mädcheninternat der 1950er („Olivia“), oder der auf einer waren Begebenheit basierende „The Ballad of Little Jo“ über eine als Cowboy lebende Frau.

Tipp: Ein Highlight des Festivals wird die Aufführung des Films „Hindle Wakes“ von Maurice Elveys. Für den 1927 entstandenen Stummfilm hat die niederländische Komponistin und Pianistin Maud Nelissen im Auftrag der Kinothek Asta Nielsen eine neue Filmmusik geschrieben; am 28.11. findet ihre Welturaufführung im Rahmen eines festlichen CineConcerts mit Kammerorchester im Schauspiel Frankfurt statt.

26.11. – 1.12., Remake. Frankfurter Frauen Filmtage, mehr Infos über www.remake-festival.de

28.11., CineConcert „Hindle Wakes“ mit Kammerorchester-Begleitung, Schauspiel Frankfurt, Willy Brandt Platz 1, Frankfurt, 19:30 Uhr, 

30.11., Festivalparty mit DJanes* und Performance von Vaginal Davis, Café KoZ, Studierendenhaus, Mertonstr. 26 – 28, Frankfurt, 23:30 Uhr

www.kinothek-asta-nielsen.de

Back to topbutton