Richtig gut kochen mit Mirko Reeh

Die Kochschule in der Frankfurter Wiesenstraße ist nur ein Projekt des umtriebigen Kochs Mirko Reeh. Welche Eisen er noch im Feuer hat und wie es nach der Pandemie-Pause langsam wieder losgeht, erzählt der sympathische Mirko im Interview.

Mirko, wie bist du mit deiner Kochschule bisher durch die Corona-Zeit gekommen?

Wir hatten insgesamt 15 Monate geschlossen. Keine Kochschule, ein bisschen Online-Kurse, aber das war natürlich auch verhältnismäßig wenig. Die Firmenkunden haben das gut angenommen, Privatleute eher nicht. Wir haben das online gestellt. Aber das war für mich auch ein komisches Gefühl, ganz alleine in der Küche zu stehen. Es war nett, weil die Leute bei den Firmenevents sehr nett und cool waren, aber es ist schon eine einsame Geschichte gewesen …

Hast du die erzwungene Auszeit für andere Dinge nutzen können?

Ich habe es teilweise echt genossen mal zu Hause zu bleiben und nicht immer unterwegs zu sein. Aber dadurch, dass meine Arbeit so viele verschiedene Bereiche hat, hat sie sich im Prinzip nur verschoben. Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich weniger zu tun hatte. Ich habe zwar immer mal wieder einen Abend zu Hause verbracht, was es sonst nicht gab, weil ich entweder unterwegs war oder Kochkurse gegeben habe, aber dafür habe ich tagsüber mehr gemacht. Es hat sich bei mir also nur verschoben und nicht verändert.

Du bietest jetzt wieder Kochkurse an, wie werden die durchgeführt?

Wir haben natürlich die Personenzahl reduziert. Es sind nur noch 14 Teilnehmer. Wir haben ja bis zu 60 Sitzplätze und die normalen Kurse hatten so 20 bis 24 Personen.

Aber ich habe gemerkt, dass ich mich mit weniger Teilnehmenden besser um jeden Einzelnen kümmern kann, und wir belassen das auch in der Zukunft so. Bis auf die Firmenveranstaltungen oder Privatveranstaltungen werden die Kurse nicht mehr als 14 Personen haben.

Welche Kochkurse bietest du an?

Ich habe samstags meine Basics-Kochkurse, also Basic Fisch, Basic Fleisch oder Absolute Beginners. Unter der Woche habe ich meine Themenkurse, also von Südtirol bis Asien, Südamerika oder Afrika – eine bunte Vielfalt! Und da nehmen Menschen zwischen 16 und 70 Jahren teil, Männer und Frauen ungefähr 50/50. Das Schöne ist ja, weil meine Kurse mit 109 bis 139 Euro inklusive 4-Gang-Menü und allen Getränken relativ günstig sind, kann sich das eigentlich jeder und jede leisten. Das war auch immer mein Ziel: dass das Publikum sehr, sehr bunt ist.

Die Leute nehmen ja auch was mit. Die können ja mehr hinterher!

Ja, die lernen Schneidetechniken, die lernen Kochtechniken und das gefällt den Leuten schon sehr gut. Wir planen für den kommenden April übrigens auch wieder einen „Gays in the Kitchen“-Kochkurs. Kann man sich schon mal vormerken. Und im Mai 2022 feiern wir 25 Jahre Kochschule Mirko Reeh!

Hast du das Gefühl, dass die Leute sich seit der Corona-Pandemie wieder mehr fürs Kochen interessieren?

Ja, definitiv. Ich merke das auch bei meinen anderen Firmen. Die Leute investieren in gute Lebensmittel und gute Produkte, also wie zum Beispiel in meine Messer. Das hat sich stark verändert, auch bei meinen Gewürzen.

Erkläre kurz deine Firmen Chroma Messer und Gewürzguru.

Chroma Messer ist der erste Importeur japanischer Messer in Deutschland gewesen. Die Firma habe ich jetzt seit mittlerweile drei Jahren. Gewürzguru habe ich im letzten Jahr gekauft. Das ist eine Gewürzmanufaktur und ich kreiere dort alle Gewürzmischungen und mache wilde Gewürz-Sorten (lacht).

Du bist auch noch mit verschiedenen Formaten im Fernsehen und Internet stark vertreten. Welches sind die aktuellen?

„ Koch undercover“ läuft im Sat1-Frühstücksfernsehn und da teste ich Restaurants. Das gibt’s auch auf meinem YouTube-Kanal. Die „Reederei“ ist ein Online-Format, eine Talk- und Kochshow, ähnlich wie Alfred Biolek das früher gemacht hat: Mitten in der Küche, mit illustren bunten Leuten und sehr abwechslungsreich und sehr lustig. Und mit Publikum. Vor Corona gab’s das einmal im Monat, in diesem Jahr haben wir drei Ausgaben geplant. Die neueste geht Anfang Oktober auf meinem YouTube-Kanal online.

Meine letzte Frage: Was kommt bei Mirko Reeh privat auf dem Tisch?

Ich koche nicht, ich habe gar keine Küche. Ich gehe immer essen. Ich wohne ja im gleichen Haus wie die Kochschule, wenn ich was kochen wollte, würde ich runtergehen, aber da habe ich ehrlich meistens keine Lust zu (lacht).

Kochschule Mirko Reeh, Wiesenstr. 33, Frankfurt, mehr Infos über www.mirko-reeh.com und im YouTube Channel von Mirko Reeh