RUN – Coming-out-Drama aus dem Rhein-Main-Gebiet

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Foto: open mind Ensemble

Das „open mind Ensemble“ präsentiert mit „RUN“ einen ambitionierten Coming-out-Film, der komplett im Rhein-Main-Gebiet entstanden ist. Die Premiere ist für Anfang Juli geplant.

Leon geht oft Joggen. Das macht seinen Kopf frei. Und das braucht Leon, denn er fühlt sich schlecht. Der 22-jährige ist schwul und hat seinen Platz im Leben noch nicht gefunden. Viel schlimmer: Er glaubt, dass die Welt sich gegen ihn verschworen hat – insbesondere wegen seiner Homosexualität. Bevor er allerdings erkennt, dass es in Ordnung ist, so wie er ist, muss er sich mit einigen ganz anderen, unvorhergesehenen Ereignissen herumschlagen.

Das Coming-Out-Drama „RUN“ ist das neueste Projekt des „open mind Ensembles“, das 2018 von den Theaterpädagog*innen und Regisseur*innen und Oli Becker und Heike Englisch gegründet wurde. Becker ist unter anderem auch als CSD-Moderator in Frankfurt und Hanau bekannt. Im ehrenamtlich agierenden Ensemble sind alle willkommen und vertreten – Menschen unterschiedlicher Nationen, Sexualitäten und teils mit körperlichen Einschränkungen. Das Projekt möchte sich mit Mitteln der Kunst gegen Ausgrenzung engagieren und hat bereits zwei Theaterstücke zum Thema Mobbing und Selbstbehauptung auf den Weg gebracht. Für das neueste Projekt „RUN“, das sich dem Thema Outing widmet, hat sich das Team bewusst für das Medium Film entschieden – „einfach, weil wir mehr Nachhaltigkeit und mehr Menschen anderer Altersklassen erreichen möchten“, erklärt Oli Becker.


Foto: open mind Ensemble

Foto: open mind Ensemble

Foto: open mind Ensemble


„Das zentrale Thema des Films ist, dass der Protagonist Leon nicht zu seiner Sexualität stehen kann. Daher beurteilt er Reaktionen aus seinem Umfeld oftmals als überspitzter als sie wirklich sind und bezieht vor allem alles Negative auf seine Homosexualität“, erklärt Becker weiter. Damit möchte der Film weg von der klassischen Opferrolle:

„Es soll natürlich nichts heruntergespielt werden. Allein im Hinblick auf die europaweit wachsende Homofeindlichkeit. Aber wir möchten im Film den Aspekt herausarbeiten, dass es auch darauf ankommt, wie man selbst mit Reaktionen aus dem Umfeld umgeht“. Und oftmals haben Menschen auch weniger Vorurteile als man denkt: „Man sollte nicht pauschalisieren. In einer Umfrage in unserem Ensemble haben wir zum Beispiel herausgefunden, dass ältere Menschen oftmals weniger Vorurteile haben als jüngere. Natürlich gibt es auch diejenigen Menschen, die sagen ‚ich habe kein Problem damit, aber …’. Die kommen auch in unserem Film vor“.

Der charismatische Yannik Arora spielt Leon. Unter den 28 Laiendarsteller*innen und 90 Kompars*innen zwischen 16 und 75 Jahren sind auch die Dragqueens Tante Gladice und René Rexhausen sowie Radio-Moderator Steve Euler und Karbens Bürgermeister Guido Rahn zu sehen.

„RUN“ soll am 2. Juli Premiere im Open Air Kino in Karben feiern und in Folge auch in anderen Open Air Kinos, Programmkinos und auf Festivals gezeigt werden und auch als Unterrichtsfilm für Schulen zur Verfügung stehen.

Mehr Infos, auch zur Premiere am 2. Juli im Open Air Kino Karben, über www.open-mind-ensemble.de/run


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