Save the Queer* Bars

by

Foto: Bündnis Akzeptanz &Vielfalt Frankfurt

Seit Anfang April sammelt das Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt über eine Online-Plattform Spenden zur Unterstützung der Queeren Bars in Frankfurt, die aufgrund der Eindämmung der Pandemie von der temporären Schließung betroffen sind. Die gesammelten Gelder werden monatlich gleichberechtigt an sechs queere Bars verteilt: Die Autograph’s Bar, die Blue Bar, das Comeback, Na und?, La Gata und das Switchboard; die anderen Bars haben dem Bündnis signalisiert, das sie momentan noch kleine Hilfe benötigen, die Aktion aber trotzdem unterstützen. Wir haben mit Christian Gaa und Josefine Liebing vom Bündnis über die Aktion gesprochen.


„overlineTV“

Seid ihr bislang zufrieden mit eurer Aktion? Ist es schwer, die Leute davon zu überzeugen, zu spenden? Immerhin gibt es momentan viele andere Projekte, die ebenfalls um Spenden werben.

Josefine Liebing: Jede Person, die die queere Barkultur in Frankfurt unterstützen möchte, macht uns mehr als glücklich. Wir stehen am Anfang unserer Spendenaktion und wissen um die Herausforderung, die Menschen nicht nur für die eigene liebgewonnene Bar um Spenden zu bitten, sondern für ein queeres Barkollektiv. Zum Teil waren einige Personen unserer queeren Community nie in den Bars, die wir unterstützen wollen. Oder sie sehen diese nicht als ihre favorisierte Bar an. Das sehen und verstehen wir. Hier versuchen wir über unsere Social Media-Kanäle allen diese Bars sowie die dahinterstehenden Barbetreibenden näherzubringen. Wir möchten mit unserer Spendenaktion aufzeigen, dass wir alle unsere Anlaufstellen haben und auch brauchen. So vielfältig wie wir als queere Community sind, so vielfältig sind unsere queeren Bars.

Christian Gaa: Queere Bars sind mehr als nur Orte des Konsums. Sie sind Räume des Zusammentreffens, des Austausches und des Schutzes. Für alt wie jung, arm wie reich, Börsenmakler wie Stricherjunge. Hier muss keine*r fürchten aufgrund der eigenen sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität einen dummen Spruch oder gar einen Schlag ins Gesicht zu kassieren. Und hier setzen wir an: Jede*r in unserer Community hat die eigene Anlaufstelle einer queeren Bar auch in Zukunft verdient, der Stricherjunge mit seiner Bar gleichermaßen wie der Börsenmakler mit seiner favorisierten Bar. Dies möchten wir unter anderem mit einem Video, das wir gemeinsam mit overline.tv produzieren und bald auf unseren Social Media-Kanälen publizieren, unterstreichen. Wir appellieren letztendlich an die Solidarität innerhalb unserer Community. Dass auch diejenigen zukünftig nachts eine Anlaufstelle haben, die sich beispielsweise nicht leisten können für ihre Bar zu spenden.

„overlineTV“

Was ist mit anderen queeren Orten wie den Saunen? Habt ihr da weitere Aktionen geplant?

Christian Gaa: Wir gehen aktuell auf diese Orte zu, seien es Saunen oder auch Veranstaltungsräume, die sich als queer definieren. Diesbezüglich sind wir noch mitten in Gesprächen und halten euch selbstredend gerne auf dem Laufenden.

„overlineTV“

Das Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt organisiert auch Aktionen für den IDAHOBITA*, der in diesem Jahr als Online-Version stattfinden wird. Kannst du dazu schon etwas sagen?

Josefine Liebing: Anstelle einer Veranstaltung in der Frankfurter Innenstadt wird es aufgrund der aktuellen Situation dieses Jahr ein interaktives, digitales IDAHOBITA*- Frankfurt mit Live-Streams, Videobeiträgen und Podcasts geben. Informationen rund um die Frankfurter LSBTIAQ*-Communities und ihre Angebote werden digital gestaltet, aber auch Missstände in Deutschland und anderen Ländern dieser Welt werden aufgezeigt. Das digitale Veranstaltungsformat bietet Räume zum Austausch und Vernetzung. Auf unseren Social Media-Kanälen – bei Facebook, Instagram, Twitter und YouTube sind wir jeweils unter VielfaltFrankfurt zu finden – und auf unserer Homepage www.vielfalt-frankfurt.de halten wir euch auf dem aktuellen Stand.

Save the Queer*-Bars

„overlineTV“

Back to topbutton