#Interview: Angelika Schreiber macht dich nackig

by

Die Hamburger Fotodesignerin Angelika Schreiber ist die resolute wie herzliche Grand Dame der Kiezfotografie. Sie hat nicht nur am selben Tag wie Lilo Wanders und Hans Albers Geburtstag (22. September), sie lichtet auch bevorzugt queere Persönlichkeiten ab.

Foto: A. Schreiber

Wann und warum hast Du das erste mal einen nackten Menschen fotografiert?

Ich hatte damals vor rund  25 Jahren einen 18-jährigen Freund. Er sah so heiß aus, dass ich ihn unbedingt nackt fotografieren wollte. Damals gab es noch Schwarz-Weiß-Filme. Zum Glück hatte ich noch einen zu Hause. Er war der Erste, den ich nackt fotografiert habe. Und so entstand die Idee aus dem Hobby einen Beruf zu machen. Ich war schon immer am überlegen, womit man Geld verdienen könnte, was Spaß macht und kreativ ist. Außerdem war die Aktfotografie damals noch eine Marktlücke, denn bis dato wurde jemand ausgewählt und derjenige wurde bezahlt, so dass er dann in einer Zeitschrift zu sehen war.

Was fasziniert Dich an Menschen so, dass du sie zum Mittelpunkt Deiner Arbeit gemacht hast?

Ich sehe einen ganz besonderen Reiz darin, nicht ganz perfekte Körper ins rechte Licht zu setzen. Jeder Körper ist für mich wie eine Lanschaft. Ganz wichtig ist es, eine Atmosphäre aus Vertrauen und Sympathie zu schaffen, denn dieses spiegelt sich in den Fotos wieder. Problemzonen werden natürlich nicht extra hervorgehoben. Den Rest besorgen ein wenig Puder am rechten Fleck und das richtige Licht-Schatten-Verhältnis.


Was möchtest Du Menschen sagen, die Angst haben, sich auszuziehen? Wie überwindest Du die Anspannung?

Das geht nur mit Schocktherapie! (lacht schallend) Wenn der Kunde zu mir kommt, muss er sich sofort ausziehen und bekommt einen Bademantel. Das muss wirklich sein wegen der Abdrücke von der Unterwäsche usw. Dann schnacken wir an meiner Bar und schauen uns Beipielbilder an.

Ich fange mit dem Fotografieren immer erst von Hinten an. Denn dann ist der Kunde so mit dem Posing beschäftigt, dass die Aufregung sofort wegbleibt.

Ich habe festgestellt, dass es sehr vorteilhaft ist, dass die Kunden sich auf dem Display anschauen können, wie ich sie auf dem Foto dargestellt habe. Da sich keiner vorstellen kann, dass, wenn man nackt im Rampenlicht steht, dabei trotzdem so spannende Licht- bzw. Schattenbilder entstehen können, ist das eine wunderbare Sache.  Die meisten sind vom Ergebnis angenehm überrascht und können sich gar nicht vorstellen, dass sie das wirklich sind. Die ganze Unsicherheit ist dann endgültig verschwunden und die Menschen werden immer lockerer.

Angelika Schreiber ist täglich ab 14 Uhr unter 0404209341 und angiemontana@web.de erreichbar und freut sich auf mutige, verrückte und verliebte Fotomotive. Infos unter www.akt-photo.de!


Das Gewinnspiel ist beendet

Zum CSD verlosen Angelika Schreiber und hinnerk fünf Shootings im Wert von je 100 Euro in ihrem Atelier. Es soll erotisch werden! Entweder bringt ihr also euer liebstes Liebes-Outfit mit, oder ihr bedient euch vor Ort im reichhaltigen Fundus von Angelika. Ein kostenloses Make-up ist bei den Shootings genauso möglich, wie Beratung und Tipps für die besten drei Aktfotos, die ihr von euch je gesehen habt.

Back to topbutton