Ein queeres Jugendzentrum für Hannover?

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Foto: Die PARTEI Hannover

Wer sagt eigentlich, dass Spaß und Politik nicht zusammengehen? Die PARTEI sitzt im Hannoveraner Rat und bildet mit dem ehemaligen Fraktionsvorsitzenden der Partei DIE LINKE die Fraktion FRAKTION (Fraktion für Ratsangelegenheiten, Ausschüsse, Kaffeepausen, Teepausen, Interfraktionelles und Organisatorische Notlösungen). Gar keine Notlösung, sondern dringenden Bedarf sieht sie in der Erweiterung des Angebotes für queere Jugendliche in der Stadt. hinnerk fragte beim Fraktionsvorsitzenden Julian Klippert und Schatzmeister Jan Weinmann nach. 

Foto: Die Partei Hannover

Die FRAKTION will ein queeres Jugendzentrum und hat eine Anhörung beantragt. Warum?

Die grundsätzliche Frage nach dem Warum stellt sich uns gar nicht, vielmehr fragen wir: Warum nicht? Der Wunsch nach einem queeren Jugendzentrum wurde von vielen Vereinen und Verbänden in Hannover geäußert, konkret sprachen wir mit dem Andersraum e. V. sehr detailliert hierüber – übrigens als erste Ratsfraktion, das Thema ist uns wichtig. Dabei wurde uns klar, dass die bestehenden Jugendangebote nicht nur dringend benötigt werden, sondern ausgeweitet werden müssen – die Kapazitäten reichen im Moment einfach nicht aus, um allen Bedürfnissen gerecht werden zu können. Um die so wichtigen und viel nachgefragten Angebote auszubauen, ist der nächste logische Schritt die Schaffung eines Jugendzentrums.

Mit „Butterfly“, „Queere Jugend Hannover“, „young_frienTS“ und „Mixed Pickles“ im Andersraum gibt es schon eine Gruppen-Infrastruktur für queere Jugendliche. Soll das Zentrum diese integrieren oder ein zusätzliches Angebot bieten?

Foto: Die PARTEI Hannover

Der Andersraum hat bereits sehr detaillierte Pläne für ein queeres Jugendzentrum ausgearbeitet, die aktuellen Jugendangebote haben letztendlich auch zu diesem Wunsch geführt. Eine gemeinsame Nutzung bestehender Kompetenzen wird es natürlich geben, aber ein Umfeld für Jugendliche, in dem Erwachsene nicht dauerhaft präsent sind – sowohl organisatorisch als auch räumlich –, gibt es im Moment nicht.

Wen haben Sie für die Anhörung vorgesehen und wann, glauben Sie, wird diese stattfinden?

Die Anhörung möchten wir bis zum 20. Oktober durchgeführt haben, damit wir noch in den diesjährigen Doppelhaushaltsgesprächen die Finanzierung abstecken können. Wir haben neben den Fachleuten vom Andersraum, Claudia Krell oder Kerstin Oldemeier, Autorinnen der einzigen umfassenden Studie zu queeren Jugendlichen in Deutschland eingeladen: Sonja Rahn, Projektreferentin nextqueer, Landesjugendring Niedersachsen und ein*e Vertreter*in eines bereits bestehenden queeren Jugendzentrums in einer vergleichbaren Stadt (z. B. München, Düsseldorf, Frankfurt, Karlsruhe oder Köln). Parallel soll am 9. September in einem vom Andersraum veranstalteten Jugendkongress, bei dem Erwachsene übrigens „ausgesperrt“ sind, eine inhaltliche Grundlage für dieses Jugendzentrum erarbeitet werden.

www.die-partei.net/hannover/

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