Interview • Departure CSD International

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Aus dem Köln-Bonner Flughafen CGN International Airport wird zum Pride für zwei Wochen ganz offiziell CSD International Airport. Dass wir in der Überschrift zu dieser Aktion der Flughafenbetreiber und Jugend gegen AIDS (JGA) den Abflug in den Vordergrund gestellt haben, hat natürlich einen Grund. Welchen, erklärte uns JGA-Vorstandsmitglied Marlon Jost im Gespräch.

Foto: Ben Hammer

Ihr seid viel im Ausland unterwegs, habe ich gesehen. Was hat es damit auf sich?

Wir waren 2017 in Paris bei der IAS Conference on HIV Science zu Gast. Wir dachten, wir könnten dort gleichgesinnte junge Leute treffen, die sich engagieren. Wir haben aber relativ wenige davon gefunden und uns daher für dieses Jahr das Ziel gesetzt, junge Menschen aus der ganzen Welt nach Amsterdam zur AIDS 2018 zu holen. Wir wollen sicherstellen, dass nicht nur über Jugendarbeit und Jugend-Involvement geredet wird, sondern dass das auch passiert.

Foto: Jugend gegen Aids

Und wie macht ihr das?

Wir haben uns zusammen mit starken Partnern wie der Weltgesundheitsorganisation WHO und UNAIDS auf den Weg gemacht und einige Kernregionen der AIDS-Epidemie besucht. Vor Ort haben wir junge Aktivisten aus Brasilien, den USA, Indien, Argentinien, Südafrika und verschiedenen europäischen Ländern zur Konferenz nach Amsterdam in unser eigenes Youth-Headquarter eingeladen.

Euer was?

Ja, wir haben ein komplettes Hotel für uns, in das wir rund 300 Menschen aus aller Welt einquartieren und für die wir ein eigenes Konferenzprogramm haben. Als Redner und Vortragende haben wir viele der Top-Gäste der Hauptkonferenz gewinnen können. Zusätzlich haben wir Ärzte, Gesundheitsminister, Wissenschaftler und Aktivisten eingeladen, um mit der Jugend gemeinsam Ideen und Konzepte zu entwickeln, die die Teilnehmer dann in den Heimatländern umsetzen können, um neue „Youth against AIDS“-Gruppen zu gründen und vor Ort mit der Aufklärung zu beginnen.

Foto: Alex Kleis

Seid ihr offizieller Teil der Konferenz?

Ja, wir kooperieren mit der International AIDS Society, dem Veranstalter von AIDS 2018. Außerdem werden Jugendliche aus der ganzen Welt als Volunteers arbeiten.

Traumüberleitung: Wer in die Welt will, muss fliegen. Der Flughafen Köln-Bonn wird zum CSD Köln seit mehreren Jahren von euch und den Betreibern zu einem Tor zur Toleranz. Was gibt es in diesem Jahr für Aktionen?

Wir starten unsere Trips in die Welt natürlich immer von unserem Lieblingsflughafen CGN International Airport, der wieder zwei Wochen lang in CSD International Airport umgebrandet wird. Unser Ziel ist, dass wir möglichst viele Reisende erreichen. Wir haben auch evaluieren können, dass viele Gäste des CSD Köln unserer Kampagne schon kennen, wenn sie uns auf dem CSD sehen, weil sie am CSD International Köln-Bonn angekommen sind. Wichtig ist es aber, auch die zu erreichen, die man mit CSDs oder Prides nicht erreicht. Deswegen ist diese Kampagne so gut, weil sie die Menschen da abholt, wo sie so etwas gar nicht erwarten. Menschen, die gerade auf den Flug oder ihr Gepäck warten und die dann die großen Plakate und Werbebanner wahrnehmen. Die Betreiber des Flughafens haben tatsächlich für dieses Jahr noch mehr Werbefläche zugesagt, sodass eigentlich keine Chance besteht, durch den Flughafen zu kommen, ohne uns gesehen zu haben.

Foto: Kristof Schloesser

Was plant ihr für den Cologne Pride?

Wir schlagen die Brücke vom Internationalen zurück ins Regionale und wollen erstmals eine kölsche Band auf dem Truck dabeihaben. So eine Band auf dem Truck zu platzieren, wo sonst nur ein DJ steht, ist eine Herausforderung. Ich hoffe, es klappt!

www.jugend-gegen-aids.de / www.koeln-bonn-airport.de

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