Ruhrtriennale – Festival der Künste

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Foto: Samira Elagoz

Während der Ruhrtriennale vom 11. August bis 18. September verwandelt sich die monumentale Industriearchitektur der Städte Bochum, Duisburg, Essen und Gladbeck in beeindruckende Produktions- und Spielorte.

Unter der Leitung der Intendantin und Regisseurin Barbara Frey lädt die Ruhrtriennale zeitgenössische Kunstschaffende aus der Region und aus aller Welt ein, Hallen, Kokereien, Maschinenhäuser, Halden und Brachen des Bergbaus und der Stahlindustrie der Metropole Ruhr zu bespielen. 

Das im Jahr 2002 aus der Taufe gehobene Festival verortet sich an den Schnittstellen von Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Performance, Konzert und Bildender Kunst und lockt jährlich eine Vielzahl von Besucher*innen aus dem In- und Ausland an.

Samira Elagoz

Das Maschinenhaus in Essen zeigt zwei Performances des in Berlin lebenden Filmemachers und Performancekünstlers Samira Elagoz. Auf Einladung der Ruhrtriennale wird Elagoz am 26. August „Cock, Cock... Who’s There?“ aus dem Jahr 2016 wiederaufnehmen und den Film/die Performance so in ein neues Verhältnis zu seinem jüngsten Werk „Seek Bromance“ setzen, das am 27. August erstmals in Deutschland zu sehen sein wird.

Die Bilder, die Samira Elagoz gemeinsam mit seinem/seiner Partner*in, dem/der an der Schnittstelle von Poesie, Performance und Installation arbeitende/n Künstler*in Cade Moga, einfängt, spiegeln auf radikal persönliche Art ihre unmögliche Liebe, vom ersten Kennenlernen bis zur endgültigen Trennung wider. Das vierstündige Werk, das mit dem Silbernen Löwen der diesjährigen Biennale in Venedig ausgezeichnet wurde, dokumentiert zugleich Elagoz‘ langen Abschied von seiner Femme-Identität und den Beginn einer Reise ins Ungewisse. Was als digitale Begegnung auf Facebook begann, wird zu einem fragilen Experiment in der Realität, als Samira in den Flieger nach L.A. steigt, um Cade zu besuchen. Drei Monate verbringen sie miteinander im Lockdown auf engstem Raum: zwei Fremde, zwei Suchende im Ringen umeinander, im Ringen um die eigene Identität. Ihre Liebesgeschichte scheitert schließlich an den binären Grenzen der allgemein gültigen Wahrnehmung. Was bleibt, sind leere Worte wie „Mann“ und „Frau“ als bloße Relikte einer Vergangenheit. 

11.8. – 18.9., verschiedene Orte in Bochum, Duisburg, Essen und Gladbeck. Programm und weitere Infos unter www.ruhrtriennale.de.

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